Welches Wort können die Mainzer einfach nicht mehr hören? Das wollten wir von unseren Lesern wissen. Zehn Begriffe standen am Ende zur Auswahl. Hier ist sind die Top 6 in umgekehrter Reihenfolge.
Platz 6
Gleich zwei Mal haben massive Zugausfälle in diesem Jahr für Ärger in Mainz gesorgt. Im Mai fuhren drei Wochen lang keine S-Bahnen auf den Linien 8 und 9 und insgesamt weniger Regional- und Fernzüge. Die Oberbürgermeister von Mainz und Wiesbaden, Nino Haase und Gert-Uwe Mende, kritisierten die mangelnde Kommunikation der Deutschen Bahn scharf, die Bahn entschuldigte sich.
Nun fallen zum Jahreswechsel erneut viele Züge aus, wichtige Bahnstrecken wurden kurz vor Weihnachten gesperrt. In einem Schreiben forderte der Zweckverband ÖPNV Rheinland-Pfalz Süd (ZÖPNV) eine „Notbremse“ beim Baustellenmanagement der Bahn.
Für 10 Prozent unserer User ist „Zugausfälle“ das Unwort des Jahres.
Platz 5
Wer noch im letzten Jahr den Mainzer Weihnachtsmarkt besuchte, der konnte außer Glühwein unter anderem auch einen Lumumba trinken. Doch das hat sich zum diesjährigen Weihnachtsmarkt geändert: In Mainz ist die Bezeichnung „Lumumba“ von den Getränkekarten und -schildern verschwunden.
Wie der Vorsitzende der Mainzer Schausteller, Marco Sottile, gegenüber Merkurist erklärte, hätten sich die Marktbeschicker und die Stadt Mainz darauf geeinigt. „In konstruktiven und einvernehmlichen Gesprächen sind wir zu dieser Entscheidung gekommen.“ Die Umbenennung sei nicht von der Stadt vorgeschrieben worden. Weitere Infos gibt es hier.
10,5 Prozent unserer User stimmten für „Lumumba“.
Platz 4
Ein zeitloser Klassiker: Auch in diesem Jahr gab es in Mainz wieder viele Baustellen. Zu Dauerbaustellen wie dem Zollhafen, der Lu oder dem Rathaus kamen 2025 mehrere neue Baustellen hinzu. Eine Großbaustelle gab es an der Alicenbrücke, die nahtlos an die Großbaustelle Binger Straße anschloss. Die Arbeiten am Gutenberg-Museum werden über Jahre das Bild in der Altstadt prägen. Auch in der Mainzer Rheinallee wird immer wieder gebaut.
Immerhin: Der Mainzer Dom ist zum ersten Mal seit 15 Jahren wieder ohne Baugerüst zu sehen. Dennoch: Für 12 Prozent unserer Leser ist Baustelle das Mainzer Unwort des Jahres.
Platz 3
Jahrelang mussten Autofahrer am Kreuz Mainz-Süd auf der A60 und A63 Geduld beweisen. Nun sind die Bauarbeiten beendet, doch die erhoffte Verbesserung der Verkehrslage ist offenbar ausgeblieben. Autofahrer berichteten noch im Dezember von täglichen Staus, die sich teilweise bis nach Hessen ziehen. Die Situation sei teilweise sogar schlechter als zu Zeiten der Baustelle.
Eine schnelle Lösung für das tägliche Stauproblem scheint aktuell nicht in Sicht. Deshalb: Für 15,5 Prozent unserer User ist „Kreuz Mainz-Süd“ das Unwort des Jahres.
Platz 2
Diese Geschäftsschließungen tun der Mainzer Seele besonders weh: Im August wurde bekannt, dass der Kinderladen Wirth nach rund 100 Jahren schließt. Die Betreiber Christoph und Friedrich Demmler nannten als Gründe die Auswirkungen der Corona-Krise, den Ukraine-Krieg, den wachsenden Online-Handel und das veränderte Einkaufsverhalten.
Das Mainzer Traditionsgeschäft Listmann wird ebenfalls zum Ende des Jahres schließen – und das nach 136 Jahren. Der ausschlaggebende Grund ist vor allem die fehlende Nachfolge für Inhaber und Geschäftsführer Oliver Listmann, der das Familienunternehmen in vierter Generation führt.
18 Prozent unser Leser finden: „Aus für Traditionsgeschäft“ ist das Unwort des Jahres.
Platz 1
Und wieder heißt das Mainzer Unwort des Jahres „Tempo 30“. Schon 2021 und 2022 gewann es die Abstimmung, 2024 landete es auf Platz 2. In diesem Jahr erfuhr der Begriff ein überraschendes Comeback. Im April entschied der Rechtsausschuss der Stadt Mainz zunächst, die Tempo-30- Regelung auf den Hauptverkehrsachsen, Rheinachse und Kaiserstraße, in der Innenstadt wieder rückgängig zu machen. Die Luftwerte in Mainz seien inzwischen so gut gewesen, dass es keine rechtliche Grundlage mehr für Tempo 30 gegeben habe.
Doch schon im Mai kam Tempo 30 zurück: Der Landesbetrieb Mobilität (LBM) stimmte dem Antrag der Stadt Mainz auf Wiedereinführung von Tempo 30 zu. Die Stadt hatte diesmal ein Lärmgutachten als Begründung vorgelegt.
Für 20 Prozent unserer Leser ist Tempo 30 also das Unwort des Jahres 2025. Ob es nun zum letzten Mal zur Wahl stand?
Zur Auswahl standen auch die Begriffe Grünstreifen (2 Prozent), Gutenberg-Museum (3 Prozent), Finanzhaushalt (4 Prozent), und Abstiegskampf (6 Prozent). Insgesamt beteiligten sich 1386 Leser an dem Voting.