Wer im letzten Jahr den Mainzer Weihnachtsmarkt besuchte, der konnte außer Glühwein unter anderem auch einen „Lumumba“ trinken. Doch gerade an dem klassischen Namen für dieses Heißgetränk, das einen heißen Kakao mit einem Schuss Rum meint, erhitzten sich die Gemüter. Denn auf manchen deutschen Weihnachtsmärkten sollte die Bezeichnung „Lumumba“ nicht mehr genutzt werden.
Neuer Name für „Lumumba“
Während beispielsweise in Frankfurt die Standbetreiber gebeten wurden, auf die Bezeichnung zu verzichten (wir berichteten), konnten Besucher des Markts in Mainz noch zum „Lumumba“ greifen. Doch dies wird sich nun in diesem Jahr ändern. Denn auch in Mainz wird die Bezeichnung „Lumumba“ von den Getränkekarten und -Schildern verschwinden.
Wie der Vorsitzende der Mainzer Schausteller, Marco Sottile, gegenüber Merkurist erklärt, hätten sich die Marktbeschicker und die Stadt Mainz darauf geeinigt. „In konstruktiven und einvernehmlichen Gesprächen sind wir zu dieser Entscheidung gekommen.“ Wie Sottile betont, sei die Umbenennung nicht von der Stadt vorgeschrieben worden. Vielmehr stehe man stets im guten Austausch mit der Verwaltung und Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU). Nun habe man sich also gemeinsam dazu entschieden, den Begriff abzulegen und das Getränk anders zu nennen, sagt Sottile. Als alternative Namen könnten jetzt „Kakao mit Schuss/Rum“ oder „(Heiße) Schokolade mit Rum/Schuss“ auf den Getränkeschildern stehen.
Doch warum die Aufregung um den Namen des Getränks? Ein möglicher, aber nicht belegter Hintergrund, zielt darauf ab, dass das Heißgetränk nach dem afrikanischen Politiker Patrice Lumumba benannt worden sein soll. Der erste Ministerpräsident des Kongo wurde 1961 erschossen. Kritiker würden monieren, dass ausgerechnet ein dunkles Heißgetränk „mit Schuss“ den Namen „Lumumba“ trägt und so der Name des Freiheitskämpfers auf rassistische Art verhöhnt werde, gibt das Redaktionsnetzwerk Deutschland an.
Steigen Preise für Glühwein?
Ansonsten stecken die Mainzer Marktbeschicker mitten in den Vorbereitungen für den Weihnachtsmarkt. „Am Samstag starten die Aufbauarbeiten, am Eröffnungstag (Donnerstag, 27. November) muss dann um 11 Uhr alles fertig sein.“ Wie Sottile sagt, würde in Mainz wieder alles getan werden, um für einen sicheren Weihnachtsmarkt zu sorgen. Die Standbetreiber jedenfalls wünschten sich einen besinnlichen Weihnachtsmarkt, der ein gemütliches Beisammensein ermögliche. „Viele Kunden kommen seit Jahrzehnten hier her, auch wenn sie beispielsweise gar nicht mehr in Mainz leben.“ Der Mainzer Weihnachtsmarkt diene hier jedes Jahr aufs Neue als zentraler Anlaufpunkt, um Freunde und Bekannte zu treffen.
Doch wie sieht es dieses Jahr mit den Glühweinpreisen aus? Hier möchte der Vorsitzende der Marktbeschicker vorab nur soviel verraten: „Es wird keine böse Überraschung geben.“ Zwar habe die Stadt die Standgebühren für die Budenbetreiber erhöht. Jedoch wolle man das nicht groß auf die Kunden umlegen, so Sottile.