Ob am Rheinufer, in den Gassen der Altstadt oder in einem Park in der Oberstadt – in Mainz gibt es zahlreiche schöne Ecken. Doch auch hässliche Ecken muss man in Mainz nicht allzu lange suchen. „Was sind die hässlichsten Ecken in Mainz?“, fragt Leser Tobias in seinem Snip. Anhand eurer Vorschläge und eigener Ideen haben wir euch eine Auswahl zusammengestellt. In einer Umfrage, die auf unserer Seite lief, habt ihr nun entschieden, welche Ecken in Mainz die hässlichsten sind.
Platz 11 bis 6
Für 2 Prozent unserer Leser ist der Brunnen am Ernst-Ludwig-Platz die hässlichste Ecke, für 4 Prozent das Einkaufsareal Am Brand. Es folgt der Leerstand Augustinerstraße 22 mit 6 Prozent. Hier gibt es jedoch jetzt gute Nachrichten. Auf ebenfalls 6 Prozent kommen Rathaus/Rheingoldhalle sowie der Bahnhof und die Bahnhofstraße. 8 Prozent unserer Leser entschieden sich für das Hochhaus in der Hechtsheimer Straße.
Platz 5
Auf dem fünften Platz landet das Eckhaus in der Großen Bleiche 1. Eigentlich sollte das Gebäude in der Großen Bleiche 1 umgebaut werden, als auch der Münsterplatz neu gestaltet wurde. Doch die Einweihung des neu gestalteten Platzes liegt nun schon drei Jahre zurück. Vor etwa sieben Jahren hatte die Stadt Mainz das Haus von der Stadt Wiesbaden abgekauft. Anschließend verkaufte sie es an einen privaten Eigentümer. Die Planungen zum Abriss und Neubau eines sechsstöckigen Gebäudes liefen bereits, als der Investor zurücktrat. Im Sommer 2022 hieß es noch von Seiten der Stadtverwaltung, man sei „in aussichtsreichen Gesprächen mit potentiellen Investoren“. Im November 2023 hatte die Stadt allerdings noch keinen Investor gefunden.
Platz 4
Für die einen ist es ein architektonischer Wurf, für andere eine Betonwüste: Der Mainzer Zollhafen landet in unserem Ranking mit 9 Prozent auf dem vierten Platz. Ende 2023 gab es eine Protestaktion gegen das „zubetonierte“ Areal. Kritisiert wurde unter anderem der neu gestaltete Clarissa-Kupferberg-Platz. Allerdings entsteht an der Nordmole ein 700 Meter langer Grünstreifen, an dem man mittlerweile auch vorbeispazieren kann. OB Haase nannte den Uferbereich „eine Art Wohnzimmer für die Neustadt“. Vielleicht muss man den Zollhafen bewerten, wenn er komplett fertig ist.
Platz 3
9 Prozent unserer Leser entschieden sich für die Bonifazius-Türme in der Neustadt. Die beiden höchsten Gebäude in Mainz (95 Meter) prägen das Stadtbild, für viele unserer Leser allerdings nicht auf positive Weise. Im Jahr 1978 wurden die Hochhäuser offiziell eröffnet. Die ganze Gegend rund um die Bonifazius-Türme gilt nicht gerade als einladendes Tor in die Mainzer Neustadt. Doch zuletzt wurden Bonifaziusstraße und Bonifaziusplatz saniert, die komplette Baumaßnahme rund um die Türme soll 2025 abgeschlossen sein.
Platz 2
Der zweite Platz geht an die Osteinunterführung, die am Mainzer Hauptbahnhof die Neustadt und Hartenberg-Münchfeld miteinander verbindet. Für ebenfalls 9 Prozent unserer User ist sie die hässlichste Ecke von Mainz, vor allem für viele Fußgänger ist der dunkle Tunnel nachts ein Graus. Die gute Nachricht: Bald soll die Unterführung saniert werden.
Demnach wollen Deutsche Bahn und Mainzer Netze ab März 2025 mit den „vorbereitenden Arbeiten“ für die Sanierung beginnen. An der Unterführung gebaut wird dann ab nächstem Jahr, und dann für etwa fünf Jahre. Laut Bahn wird die Eisenbahnüberführung dann künftig ein Bauwerk ohne Innenstützen sein. Damit biete es ein „offenes und großzügiges Erscheinungsbild“.
Platz 1
Mit großem Abstand gewinnt der Leerstand in der Große Bleiche 22-26 das Voting. Für 30 Prozent unserer Leser ist es die hässlichste Ecke in Mainz. Im ehemaligen Hotel Neubrunnenhof tut sich seit Jahren nichts. Noch im Jahr 2017 hatte das Unternehmen German Sino Capitol große Pläne: Aus dem Gebäudekomplex sollte etwas gemacht werden, „das es so in Deutschland noch nicht gibt“, hieß es damals. In dem Neubau sollte es 30 bis 40 Wohnungen geben, ein medizinisches Versorgungszentrum, Einzelhandel und Gastronomie. Geplant waren außerdem ein überdachter Marktplatz und ein großer Torbogen hin zur Großen Bleiche. Doch aus all dem wurde nichts. Das Vorhaben scheiterte offenbar aus wirtschaftlichen Gründen. Die Tochtergesellschaft CCare AG, die German Sino Capitol extra für das Projekt gegründet hatte, existiert längst nicht mehr.
Anfang 2023 stellte die Stadt Mainz bei einem Pressetermin neue Pläne vor. Demnach werden die Gebäude abgerissen, in denen sich früher unter anderem ein Burger King befand. Dem Bauamt liege der Bauantrag für ein Wohngebäude mit insgesamt 70 Wohneinheiten vor, wie Baudezernentin Marianne Grosse (SPD) damals sagte. Anfangen sollte der Abriss des maroden Baus eigentlich schon Ende 2023, doch noch steht das Gebäude.
1 Prozent unserer Leser entschieden sich für „eine andere Ecke“.