Wusstet ihr, dass Romy Schneider ihr Film-Debüt in Wiesbaden gab? Und dass die Villa Clementine zum Schauplatz einer weltbekannten Romanverfilmung wurde? Außerdem gibt es einige kuriose Geschichten um einen Wiesbadener Friedhof. Wir verraten euch drei spannende Fakten aus Wiesbadens.
Sissi-Star Romy Schneider dreht in Wiesbaden
Schon in den 1950er-Jahren zog es echte Hollywoodstars zum Drehen nach Wiesbaden. 1953 war der spätere Sissi-Star Romy Schneider zum aller ersten Mal vor der Kamera zu sehen. Gemeinsam mit Schauspieler Götz George gab sie ihr Film-Debüt in Wiesbaden. In „Wenn der weiße Flieder wieder blüht“ spielte der spätere Superstar die Rolle der „Evchen“, die in Wiesbaden ohne Vater aufwächst.
Erst später lernt sie ihren Vater, der inzwischen ein gefeierter Star im Musikbusiness ist, kennen. Als Wiesbadener Drehorte deutlich zu erkennen sind unter anderem das Bergkirchenviertel und der Neroberg. Auch der Balkon eines Hauses am Schulberg 4 ist im Film zu sehen.
Pest sorgt für Friedhofsgründung in Wiesbaden-Sonnenberg
Bis Mitte des 16. Jahrhunderts besaß der Wiesbadener Stadtteil Sonnenberg keinen eigenen Friedhof. Bewohner östlich der Talstraße wurden in Bierstadt beigesetzt, westlich davon in Wiesbaden.
Seine Gründung, wahrscheinlich um 1553, hatte einen makabren und kuriosen Grund. Als die Pest auch in Wiesbaden wütetet, wurde den Angehörigen der „Pesttoten“ untersagt, die Verstorbenen auf den beiden Friedhöfen zu bestatten. Daraufhin hatte Graf Phillip der Altherr (von Nassau) Erbarmen mit den Sonnenbergern und ließ einen eigenen Friedhof anlegen, wahrscheinlich um die bestehende Heiligkreuz-Kapelle herum. Heute ist nur noch eine Ruine erhalten.
Und eine weitere Kuriosität gibt es auf dem Friedhof in Sonnenberg: Als der damalige Pfarrer Rohr im Jahr 1934 starb, wurde auf dem Trauerzug eine Glocke geläutet. Diese war jedoch schon fast 300 Jahre alt und bekam beim Läuten einen Sprung. Die Gemeinde beschloss daraufhin, die Glocke, die nun unbrauchbar geworden war, auf sein Grab zu setzen. Dort steht sie bis heute noch.
Weltbekannter Roman in Wiesbaden verfilmt
Ein weiteres Filmhighlight wurde in Wiesbaden erschaffen: Die Fernsehverfilmung des weltbekannten Romans „Die Buddenbrooks“ von Thomas Mann. Gedreht wurde in der Villa Clementine. Beschrieben wird hier der Verfall einer Lübecker Patrizierfamilie in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Die Familie lebt in der elfteiligen Verfilmung in der Villa an der Wilhelmstraße. Noch heute erinnert die Innendekoration im ersten Stock an die für die Dreharbeiten geschaffene Kulisse.
Noch mehr verrückte Fakten über Wiesbaden könnt ihr in Teil 1, 2, 3 und 4 nachlesen.