5 Dinge, die man nur kennt, wenn man aus Mainz kommt

Mega-Konzerte in Finthen, Onkel Hermann, Gutenbergs Grab: Hier sind fünf Dinge, die nur echte Mainzer kennen.

5 Dinge, die man nur kennt, wenn man aus Mainz kommt

Fastnacht, ZDF und Mainz 05 – all das bringen die Menschen mit Mainz in Verbindung. Doch es gibt auch Dinge, die nur echte Mainzer kennen. In Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5, Teil 6, Teil 7, Teil 8, Teil 9 und Teil 10 haben wir euch schon einige Mainz-Insider gezeigt. Hier kommen fünf weitere hinzu.

Mega-Konzerte in Finthen

Tina Turner, Metallica und AC/DC sind nur ein paar der Musiker, die in den 90er Jahren auf dem Finther Flugplatz auftraten. Die Festivals „Monsters of Rock“ (1991) und „Rock over Germany“ (1993) zogen damals unzählige Musikbegeisterte nach Mainz. Sogar das Festival „Rock am Ring“ sollte einst dort stattfinden. Doch heute finden dort keine großen Konzerte mehr statt.

Wie Herbert Schäfer, damals Ortsvorsteher von Mainz-Finthen, gegenüber Merkurist erklärte, ist das Gebiet mittlerweile Naturschutzfläche. „Dort befinden sich seltene Gräser- und Pflanzenarten. Deswegen können keine Konzerte mehr stattfinden“, so Schäfer 2018. Die Ernennung zum Naturschutzgebiet erfolgte erst 2016. Deshalb war es in den 90er-Jahren noch möglich, die Konzerte auf dem Flugplatz stattfinden zu lassen.

Dies sei auch der Grund, warum der Flugplatz im Jahr 2015 sogar als Austragungsort des Festivals „Rock am Ring“ im Raum stand. Letztlich scheiterte es laut Schäfer allerdings daran, dass die Infrastruktur der Stadt nicht ausreichend war. „Es gab zu wenig Parkplätze und auch die Anfahrt zum Flugplatz wäre für so viele Gäste nicht ausgelegt gewesen“, so Schäfer.

Onkel Hermann

„Meenzer Bube, Meenzer Mädcher“ – das war der Titel seines bekanntesten Songs. Ende August 2019 starb Kultsänger Hermann Schneider, bekannt als Onkel Hermann. Er war der langjährige Sänger der Mainzer Band „Batschkapp“.

Im ersten Heimspiel nach Onkel Hermanns Tod gedachten die Mainz-05-Fans dem „Batschkapp“-Sänger mit einem Banner – „Joe Cocker vun de Vilzbach! Ruhe in Frieden, Onkel Hermann“. Auch der Song „Meenzer Bube, Meenzer Mädcher“ lief im Stadion.

Gutenbergs Grab

Wo ist Gutenberg begraben? Auch 554 Jahre nach seinem Tod bleibt das ein Rätsel. Was man weiß: Als Johannes Gensfleisch, genannt Gutenberg, 1468 starb, wurde er in der Nähe seines Wohnsitzes beerdigt. Der war etwa dort, wo sich heute die Alte Universität befindet. Aller Wahrscheinlichkeit nach fand er seine letzte Ruhestätte in der Kirche des Heiligen Franziskus.

„Es gibt zwei schriftliche Quellen, die belegen, dass Gutenberg in der Franziskanerkirche beigesetzt wurde“, erklärte Dr. Elmar Rettinger gegenüber Merkurist. Jedoch war es Archäologen nie gelungen, einen Nachweis zu finden. „Gutenbergs Grab wurde nie gefunden.“ Erst vor wenigen Jahren habe die Landesarchäologie dort gegraben, die Arbeiten wurden aber durch die dort liegenden Versorgungsleitungen gestoppt.

„Man würde sehr wahrscheinlich auch nichts finden, wenn man den ganzen Bereich vor der Alten Universität ausgraben würde“, ist Rettinger überzeugt. Denn wahrscheinlich wurden die alten Grabdenkmäler weggeräumt, als dort neu gebaut wurde. Weitere Infos gibt es hier.

„Scheppe Kinner“

Der Mainzer Dialekt kennt unzählige Redensarten, Sprichwörter und Wendungen, die alle eine eigene Geschichte haben. Eine traurige Geschichte hingegen steht hinter den „scheppe Kinner“, wie Gästeführerin Ursula Hoffmann-Kramer gegenüber Merkurist erzählte. Denn in der Altstadt litten viele Kinder unter Rachitis, einer Knochenerkrankung, ausgelöst von Vitamin-D-Mangel. Denn in den engen Gassen kam kaum die Sonne hin, daher sah man hier jede Menge Kinder, die eine krumme Körperhaltung hatten, nur langsam gehen konnten und unter Schmerzen litten. Auch um diesen Ausdruck kursierten jede Menge Sprüche und sogar ein Zungenbrecher.

Kreppel

Ein Pfannkuchen ist flach, ein Berliner ist ein Einwohner Berlins und ein Krapfen ist eine falsch geschriebene Fischart. Das faustgroße Siedegebäck, das schwimmend in Fett ausgebacken und meist mit Konfitüre gefüllt wird, heißt dagegen in Mainz: Kreppel. Während der Fastnacht gehören die Kreppel zu den Grundnahrungsmitteln der Mainzer. Wo es die besten Kreppel in Mainz gibt, haben Anfang des Jahres unsere Leser entschieden.