Rund 400 Menschen haben am Samstagabend gegen den Auftritt der Opernsängerin Anna Netrebko in Wiesbaden demonstriert. Das berichten mehrere Medien.
Netrebko trat erneut bei den Wiesbadener Maifestspielen auf. Kritiker werfen ihr vor, dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nahezustehen. Die Europa-Union hatte bereits am Mittwoch kritisiert, dass das Staatstheater in Wiesbaden an einem erneuten Auftritt Netrebkos festhalte. Bereits kurz nach der Bekanntgabe des geplanten Auftritts hatte es massive Kritik daran gegeben.
Auftritt beschädige Ruf des Wiesbadener Theaters
„Jetzt, wo heute die Schweiz den Auftritt dieser Sängerin am 01. Juni im dortigen Kultur- und Kongresszentrum in Luzern verboten hat, gibt es auch für den in Hessen zuständigen Minister Timon Gremmels (SPD), den wir mehrfach zur Absage aufgefordert haben, keinen einzigen Grund mehr, an diesem unsäglichen Auftritt am Gründungsort unserer Europäischen Bewegung Deutschland, diesem Staatstheater, festzuhalten“, sagte Peter H. Niederelz, der Vorsitzende der Europa-Union in der Region. Der Auftritt Netrebkos beschädige die Maifestspiele in Wiesbaden sowie den internationalen und nationalen Ruf des Staatstheaters.
Am Samstagabend versammelten sich nun insgesamt etwa 400 Demonstranten für rund fünf Stunden. Dabei sei alles friedlich geblieben, Zwischenfälle habe es nicht gegeben.
Schon bei einem Auftritt Netrebkos bei den Maifestspielen 2023 in Wiesbaden hatte es Proteste gegeben. Netrebkos Management verweist darauf, dass die Sängerin sich gegen den Krieg ausgesprochen habe.
