Ihr Auftritt am Hessischen Staatstheater im letzten Jahr sorgte für große Aufregung. Jetzt wird Opern-Star Anna Netrebko erneut in Wiesbaden auftreten. Und auch diesmal regt sich schon kurz nach Bekanntwerden ihres Engagements Protest um ihren Auftritt.
„Entsetzen“ um Auftritt
Außer Netrebko wird unter anderen auch Hollywood-Schauspieler John Malkovich bei den „Internationalen Maifestspielen“ dieses Jahr erwartet. Doch während der Auftritt des US-Stars wohlwollend zur Kenntnis genommen wird, entspinnt sich um das „Comeback“ von Netrebko, der eine große Nähe zum russischen Präsident Wladimir Putin vorgeworfen wird, der nächste Streit.
So meldet sich nun die überparteiliche Europa-Union zu Wort und lehnt die erneute Einladung der russischen Sängerin „ins steuerfinanzierte Hessische Staatstheater“ entschieden ab. „Dass diese Putin-Freundin im Programm dieses Staatstheaters mit dem Vorwort des längst geschassten Intendanten für den 4. Mai erneut angekündigt wird, entsetzt uns“, sagt Peter H. Niederelz, der Vorsitzende der Europa-Union in der Region, am Dienstag in Wiesbaden.
Die Europa-Union fordere die verantwortlichen Träger, Ministerpräsident Boris Rhein, Staatsminister Timon Gremmels und Oberbürgermeister Gert Uwe Mende auf, diesen Auftritt, „der eine erneute Provokation gegen unsere Solidarität mit der von Russland überfallenen Ukraine, darstellt, zu verhindern“. Im vergangenen Jahr gab es mehrere Proteste und Demonstrationen gegen Netrebkos Auftritt bei den Internationalen Maifestspielen. Dennoch waren Netrebkos Auftritte schon nach kurzer Zeit alle ausverkauft.