Wiesbadener Weihnachtscircus: Tierschützer kündigen Protestaktion an

Gegen die Haltung von Tieren in Zirkussen wollen Aktivisten in Wiesbaden protestieren. Ihre Kritik richtet sich konkret gegen einen Zirkus, der aktuell wieder auf dem Festplatz der Gibber Kerb gastiert.

Wiesbadener Weihnachtscircus: Tierschützer kündigen Protestaktion an

Die Tierrechtsorganisation PETA hat für kommenden Dienstag (23. Dezember) eine Demonstration vor dem „Wiesbadener Weihnachtscircus“ angekündigt. Der Zirkus gastiert seit Freitag (19. Dezember) auf dem Festplatz Gibber Kerb in Wiesbaden-Biebrich.

Der Protest der Tierschützer richtet sich nach eigenen Angaben gegen die Tiere im Zirkus. Mit Megafonen, Flyern und Plakaten wollen die Aktivisten von 13:30 Uhr bis 15 Uhr die Haltung und die Dressuren von Tieren in Zirkussen anprangern.

Die Tierschützer kritisieren, dass bei dem Zirkus Pferde, Kamele und Zebras zu unnatürlichen „Kunststücken“ gezwungen würden. Sie appellieren an Besucher, Zirkusse mit Tieren zu meiden, und an den Veranstalter, die Show künftig tierfrei zu gestalten. „Es ist alles andere als besinnlich oder feierlich, dass für das kurze, zweifelhafte Vergnügen der Zirkusbesucher weiterhin Tiere quer durchs Land gekarrt und in die Manege gezwungen werden“, so Jaqueline Herth-Sanders.

PETA fordert generelles Verbot

Laut PETA ist die Haltung und Zurschaustellung von Tieren im Zirkus untrennbar mit Leid verbunden. Ständige Transporte, zu kleine Gehege und eine von Zwang geprägte Dressur führten zu Verhaltensstörungen, Krankheiten und oft zu einem frühen Tod. Auch domestizierte Tiere sollten nicht als Attraktionen für das Publikum herhalten müssen.

Die Organisation fordert für Deutschland ein grundsätzliches Verbot von Tieren im Zirkus. Eine repräsentative Umfrage habe ergeben, dass 62 Prozent der Deutschen die Haltung von Tieren im Zirkus ablehnen. Während zahlreiche europäische Länder bereits Auftritte mit Wildtieren eingeschränkt hätten, gebe es in Deutschland bislang kein solches Verbot. Länder wie Griechenland, Malta und Zypern hätten die Haltung von Tieren in Zirkusbetrieben bereits vollständig verboten.

Verbot der Löwenshow im Zirkus

Immer wieder gibt es vor dem „Wiesbadener Weihnachtscircus“ Proteste gegen deren Praxis, Tiere in den Shows zu zeigen. Im vergangenen Jahr etwa waren es Kamele, Zebras, Wasserbüffel, Schottische Hochlandrinder, Esel und Lamas. Vor zwei Jahren wurde die Löwenshow im Zirkus verboten. Die Stadt Wiesbaden hatte hier „eklatante Mängel im Hinblick auf tierschutz- und tierseuchenrechtliche Anforderungen“ festgestellt (wir berichteten). Damals war es bei Protesten zu Ausschreitungen gekommen, eine Prügelei zwischen Zirkusmitarbeitern und Tierschützern war eskaliert: