Markus Landenberger gehört nicht nur das einzige Weingut in der Mainzer Neustadt, er ist ebenfalls der Betreiber der „Weinstube Rote Kopf“ in der Altstadt – und nun auch noch Inhaber eines Bistros. Wie er im Merkurist-Gespräch erzählt, hängen seine drei Gewerbe eng zusammen.
Vom offenen Kelterhaus zum Bistro
Weil nächstes Jahr das Gutenbergmuseum umgebaut wird, müsse er die Terrasse des Roten Kopfs schließen – die Weinstube liegt nämlich in der Rotekopfgasse hinter dem Museum. Zwar könne er das Lokal weiter betreiben, doch die Kundschaft, die gerne draußen sitze, werde dann fehlen. „Da habe ich überlegt, was ich stattdessen machen könnte“, so Landenberger.
„In meinem Weingut in der Neustadt gibt es freitags traditionell den Tag des offenen Kelterhauses. Da kommen dann alle zusammen und reden überm Glas Wein und kleinen Knabbereien“, erzählt der Winzer weiter. So sei er auf die Idee gekommen, den Tag des offenen Kelterhauses auszuweiten zu einem Bistro-Betrieb im Weingut. Nun könne man nicht mehr nur freitags bei ihm sitzen und kleine Speisen zum Wein genießen, sondern immer von Dienstag bis Samstag.
„Wir sind diese Woche mit einem Soft-Opening gestartet, jetzt geht der Betrieb langsam richtig los“, so Landenberger. Gekocht werde in seinem Weingut aber nicht. „Die Speisen sind bis auf ein Gericht kalt, das eine warme Essen können wir vorbereiten und halten es vor Ort warm. Wir machen das nur zu zweit, eine Mitarbeiterin und ich.“
Straußwirtschaft, aber mediterran
Er werde „nette kleine Speisen“ anbieten, ähnlich wie in einer Straußwirtschaft. Servieren wolle Landenberger allerdings nicht ganz das Übliche: „Die Gerichte sind eher mediterran inspiriert. Ich habe Verbindungen nach Spanien und will im Ruhestand dorthin gehen. Im Bistro spreche ich mit meiner Mitarbeiterin auch Spanisch, sie kommt aus Argentinien.“
Auf der Karte stehen laut dem Betreiber beispielsweise italienisches Brot mit Olivenöl, eine Wurstplatte mit italienischer Salami und spanischem Schinken, ein Antipastiteller, eine Auswahl ausgesuchter Käse, fermentiertes Gemüse mit Feta-Kruste im Weckglas und ein Carpaccio. Das warme Gericht sei aktuell eine sous-vide-gegarte Rinderbrust mit Salsa Tonnata, als Süßspeise gebe es ein hausgemachtes Tiramisu. „Und zu allem natürlich meinen Wein“, ergänzt der Betreiber lachend.
Die Ecke Adam-Karrillon-Straße / Gartenfeldstraße in der Mainzer Neustadt wird damit mehr und mehr zu einem Gastronomie-Hotspot. Vor einem Jahr war dort die vegane Pizzeria Noah auf das Café Möhrenmilieu gefolgt (wir berichteten), in den letzten Monaten haben in der unmittelbaren Umgebung das Café Kiwi Corner und das Restaurant Willichs eröffnet. Das Willichs folgte auf das Laurenz, an dem Landenberger ebenfalls schon beteiligt war.
Das Bistro Landenberger in der Adam-Karrillon-Straße 4 ist Dienstag bis Donnerstag zwischen 15 und 22 Uhr geöffnet, freitags und samstags zwischen 15 und 23 Uhr.