Das erwartet euch ab September im Staatstheater Mainz

Das Staatstheater Mainz hat den neuen Spielplan für die Saison 2025/26 vorgestellt. Hier erfahrt ihr, was in den Sparten Schauspiel, Musik und Tanz auf dem Programm steht.

Das erwartet euch ab September im Staatstheater Mainz

Das Staatstheater Mainz hat in der letzten Spielzeit einen neuen Höchstwert erreicht: Mittlerweile haben 6000 Menschen ein Abonnement für das Theater abgeschlossen. Das gab Intendant Markus Müller am Freitag bei einer Pressekonferenz bekannt – und verriet, mit welchem Programm das Staatstheater auch in der kommenden Spielzeit neue Besucher anziehen will.

Insgesamt 63 Stücke stehen im Programm der Saison 2025/26. Dazu zählen 30 Premieren, davon 14 Uraufführungen, und 33 Wiederaufnahmen. Im Theater suche der Mensch Bewegung und den Austausch mit anderen, so Müller. Daher ist das Motto der kommenden Spielzeit ein Zitat aus Bertholt Brechts „Die Dreigroschenoper“: „Denn wovon lebt der Mensch?“. Auch das Thema „Verlust“ erkenne man im neuen Programm von Schauspiel, Musiktheater und Tanz immer wieder, so Müller.

Das steht im Programm

So werden zum Beispiel Opern aufgeführt, deren Komponisten in der NS-Zeit ihre Stimme verloren haben. Eine davon ist Erich Wolfgang Korngolds „Die tote Stadt“, welche zum ersten Mal in Mainz aufgeführt wird. Auch die Oper „Der Chronoplan“ wird gespielt. Komponistin ist Julia Kerr, deren Tochter Judith Kerr ihre Emigrationsgeschichte aus Kindersicht in „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ niederschrieb. Auch Klassiker wie Giuseppe Verdis „Falstaff“ und Mozarts „Die Zauberflöte“ stehen im Programm. Für Kinder gibt es zudem die Oper „Wer will ein Stück vom Pustekuchen?“. Weitergeführt aus der alten Spielzeit werden unter anderem Puccinis „Turandot“ und die Kinderoper „Die Schneekönigin“.

Im Schauspiel sind unter anderem die Uraufführung von Deirdre Kinahans „Refuge“ als Koproduktion mit einem irischen Theater oder „Das achte Leben (Für Brilka)“ von Nino Haratischwili geplant. Beide Produktionen verarbeiten den Verlust der Heimat sowie die Erfahrungen mit Migration und Exil. Mit „Der kleine Vampir“ von Jule Kracht werden auch die jüngeren Zuschauer angesprochen. Insgesamt gibt es 15 Premieren und 19 Wiederaufnahmen im Schauspieltheater. So werden unter anderem das Musical „The Addams Family“ und das Stück die „Weiße Rose“ erneut aufgeführt. Zur Weihnachtszeit wird auch „Hänsel und Gretel“ ans Staatstheater zurückkehren.

Außerdem gibt es in der neuen Spielzeit sechs Premieren von „tanzmainz“, dem Tanz-Ensemble des Staatstheaters – ein weiterer Höchstwert. Eine dieser Premieren ist die Tanzaufführung „Mopps“ von Choreografin Hanna Bylka-Kanecka. Ihr Stück richtet sich an ein Publikum ab 3 Jahren und soll spielerisch den Hausputz vermitteln. Außerdem wird in „Gravity“ von Faust-Gewinnerin Rafaële Giovanola mit der Schwerkraft gespielt und Nora Monsecour präsentiert ihre Soloarbeit „Façade“. Darin stellt sie sich die Frage, was Authentizität und Identität für sie als Transfrau bedeuten.

Kino-Abend im Konzertsaal

Zusätzlich sind Festivals, Lesungen, Liederabende, Diskursformate und Projekte in der Kakadu Bar geplant. So finden beispielsweise das „Grenzenlos Kultur Theaterfestival“ und das „Plug&Play Festival“ für junge Regisseure statt. Unter der Leitung des neuen Generalmusikdirektors Gabriel Venzago werden auch Konzerte angeboten. Das Programm dazu soll demnächst veröffentlicht werden. Venzago kündigt jedoch bereits jetzt einen Kino-Abend im Theater an. Der Opernsaal werde dann zu einem Kino-Saal, in dem ein Film von Live-Musik des Orchesters begleitet werden soll.

Am Samstag (12. April) um 11 Uhr wird das Programm für 2025/26 im Großen Haus des Theaters offiziell vorgestellt. Das Abonnement für die neue Spielzeit kann man ab sofort schon abschließen. Die Preise bleiben gleich, an einem neuen Modell für Studenten und Auszubildende wird gerade gearbeitet. Im Januar hatte das Theater die Studenten-Flatrate des AStA (Allgemeiner Studierendenausschuss) gekündigt und es schien keine Kompromisse zwischen den beiden Parteien zu geben. Laut Intendant Markus Müller laufen nun aber Gespräche.

Weitere Infos zur neuen Spielzeit und dem Programm findet ihr hier.