Kein kostenloses Theater mehr für JGU-Studenten: Das Staatstheater Mainz hat den Vertrag über die Studenten-Flatrate mit dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) der Johannes Gutenberg-Universität Mainz fristlos gekündigt. Das teilt das Theater am Dienstag mit.
Grund für die Kündigung seien nicht geleistete Zahlungen des AStA für die Spielzeiten 2023/24 und 2024/25 – und das, obwohl die Leistungen in Anspruch genommen worden seien. Verhandlungen und Kompromissvorschläge hätten zu keiner Lösung geführt.
AStA lehnt Nachzahlung und Neuverträge ab
In einer Sitzung am 11. Dezember habe das Studierendenparlament die Nachzahlung der ausstehenden Forderungen des Staatstheaters abgelehnt. In Absprache mit dem AStA-Vorstand habe das Staatstheater daraufhin Entwürfe für Übergangs- und gegebenenfalls Neuverträge vorbereitet, um die „Situation für die aktuelle Spielzeit sowie für die folgende zu heilen“. Doch in einer erneuten Sitzung des Studierendenparlaments am 9. Januar seien auch diese abgelehnt worden. Auch „zahlreiche intensive Gespräche und persönliche Termine“ mit dem AStA und ein Besuch des Intendanten Markus Müller im Studierendenparlament hätten nicht zum Erfolg geführt.
Die Flatrate bestand seit 2011 und ermöglicht es Studenten, kostenlos Vorstellungen zu besuchen. Sie wird über einen Solidarbeitrag von einem Euro pro Semester und Student finanziert. Seit 2023 ist auch eine Gastropauschale in Höhe von einem weiteren Euro enthalten.
Nachfrage zuletzt stark gestiegen
Zuletzt hätten fast 10.000 Studenten pro Spielzeit die Flatrate genutzt, die Nachfrage sei stark gestiegen. In der laufenden Saison seien es bereits über 4000 Nutzer, obwohl die Spielzeit erst begonnen habe.
Die Kündigung sei „in höchstem Maße bedauerlich und im Sinne der Teilhabe am kulturellen Leben von Studierenden“ ein schwerer Rückschritt, heißt es vom Staatstheater. Die Flatrate habe einen „enormen kulturellen, gesellschaftlichen und sozialen Mehrwert“ und ermögliche es dem Theater, mehr junge Menschen zu erreichen.
Mit dem AStA der Hochschule Mainz und der Katholischen Hochschule bestünden die Vereinbarungen unverändert fort. Sobald der AStA der Uni Mainz die Ausstände beglichen habe, stehe man für Gespräche über eine Wiedereinführung der Flatrate bereit, so das Staatstheater.