So bewerten Merkurist-Leser den Mainzer Oberbürgermeister

Zum zweiten Mal haben wir unsere Leser gefragt, wie zufrieden sie mit dem Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) sind. Hier ist das Ergebnis.

So bewerten Merkurist-Leser den Mainzer Oberbürgermeister

Die Stichwahl gegen Christian Viering (Grüne) gewann Nino Haase (parteilos) noch deutlich: Mit 63,6 Prozent wählten die Mainzer ihn im März 2023 zum Oberbürgermeister. Doch wie sieht es jetzt aus? Wie zufrieden sind die Mainzer mit dem zweiten Amtsjahr von Nino Haase? Das wollte Merkurist nun von seinen Lesern wissen.

Schulnoten für Oberbürgermeister Haase

In Teil 1 unserer Umfrage sollten die Merkurist-Leser beantworten, ob sie Haase gewählt haben. In Frage Nummer 2 konnten sie ihm dann eine Schulnote geben.

Was wenig überrascht: Die Leser, die Nino Haase gewählt haben, sind zufriedener mit seiner Arbeit als die, die ihn nicht gewählt haben. Merkurist-Leser, die Haase in mindestens einem Durchgang wählten, geben ihm im Durchschnitt eine 2,7. Bei denen, die in beiden Wahlgängen das Kreuz bei ihm setzten, bekommt Haase sogar eine 2,6. Die Leser, die einen anderen Kandidaten gewählt haben, bewerten Haase durchschnittlich mit einer 4,1. Gingen sie gar nicht zur Wahl, gaben sie ihm im Durchschnitt eine 4,3.

Haase-Wähler langsam unzufriedener

Die Benotung der Merkurist-Leser, die Haase nicht gewählt haben, hat sich im Vergleich zu unserer letzten Umfrage kaum bis gar nicht verändert. Bei den Haase-Wählern zeigt sich jedoch ein deutlicherer Unterschied: Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Note um drei Nachkommastellen verschlechtert. 2023 bewerteten die Haase-Wähler ihren Oberbürgermeister noch mit einer 2,4, bei seinen Zweifach-Wählern erreichte er sogar eine 2,3.

Insgesamt geben die Mainzer Merkurist-Leser Nino Haase eine 3,3 – also die Schulnote „befriedigend“. Im Vorjahr lag die Bewertung noch bei 3,1. Die Gesamtnote 3,3 kommt auch dann noch heraus, wenn man die Bewertung der Leser einbezieht, die nicht in Mainz wohnen oder aus anderen Gründen nicht wahlberechtigt waren. Sie bewerten Haase durchschnittlich mit einer 3,4.

Pessimistischer Blick auf Kenia-Koalition

In der dritten Frage wollten wir von den Merkurist-Lesern wissen, wie sie Haases Chancen mit der neuen Regierungskoalition im Stadtrat einschätzen. Nach den Stadtratswahlen im Juni und monatelangen Koalitionsgesprächen unterschrieben CDU, SPD und Grüne am 25. November ihren gemeinsamen Koalitionsvertrag. Die sogenannte Kenia-Koalition löste somit die Mainzer Ampel (SPD, FDP, Grüne) ab.

Knapp die Hälfte der Merkurist-Leser glaubt, dass die Zusammenarbeit von Oberbürgermeister Haase mit der neuen Stadtregierung weder leichter noch schwieriger wird als zuvor. Knapp ein Drittel ist jedoch der Meinung, dass es mit der Kenia-Koalition schwieriger für Haase wird als noch mit der Ampel.

Wohnraum schaffen weiterhin auf Platz 1

In der vierten und letzten Frage sollten die Merkurist-Leser beantworten, welches Thema Haase jetzt am dringendsten angehen muss. Hier gaben wir den Usern die gleichen neun Antwortmöglichkeiten wie noch im Vorjahr – ergänzt durch eine zehnte Antwortmöglichkeit: „Sicherheit“. Obwohl der Schutz vor terroristischen Anschlägen und Messerangriffen in den vergangenen Monaten deutschlandweit diskutiert wurde, landet das Thema bei den Merkurist-Lesern nur im Mittelfeld: Rund 9 Prozent denken, dass das Thema Sicherheit für Oberbürgermeister Haase nun am wichtigsten sein sollte.

Wie auch schon im Vorjahr wählten die meisten „Wohnraum schaffen“ zur dringendsten Angelegenheit. Tatsächlich gewann das Thema Wohnraum für unsere Leser in diesem Jahr noch an Wichtigkeit. Über ein Viertel stimmte dafür ab, im Vorjahr war es noch ein Fünftel.

Nachhaltigkeit weniger wichtig

Auf Platz 2 liegt auch in diesem Jahr „Erleichterungen für Autofahrer“ wie Tempo 30 abschaffen oder mehr Parkplätze schaffen, mit einer leichten Abnahme im Vergleich zum Vorjahr (von 19 auf 17 Prozent). Auf den Plätzen 3 und 4 folgen weiterhin „Mehr Grünflächen und Entsiegelung“ (14,1) und „Innenstadt autoärmer machen / ÖPNV stärken / Radwege ausbauen“ (11,9). Diese beiden Antwortmöglichkeiten könnte man allerdings auch zusammenfassen, da sie in eine ähnliche Richtung gehen. Dann wäre dies mit glatt 26 Prozent die zweithäufigste Antwort – im Vorjahr wäre die Nachhaltigkeitskombi mit über 28 Prozent noch auf Platz 1 gelandet.

Mehr Stellen in der Verwaltung zu schaffen oder zu besetzen, ist den Mainzern nicht mehr so wichtig wie vor einem Jahr. Damals lag das Thema mit rund 12 Prozent auf Platz 5, in diesem Jahr erreicht es mit fünf Prozent nur noch den siebten Platz.

Was sagt Nino Haase zu dem Ergebnis? Merkurist hat ihn zum Interview getroffen und ihn mit den Antworten konfrontiert. Das ausführliche Gespräch könnt ihr bald auf merkurist.de lesen.

Über die Umfrage

Für die Umfrage haben wir den Merkurist-Lesern in der Zeit vom 28. November bis 4. Dezember insgesamt vier Fragen gestellt, die per Zufall auf der Webseite ausgespielt wurden. Die erste Frage wurde von 2052 Lesern beantwortet, bis Frage 4 durchgehalten haben 1351. Die Umfrage ist nicht repräsentativ, in der Vergangenheit lagen politische Merkurist-Umfragen allerdings oft nah am tatsächlichen Ergebnis. Die Umfrage spiegelt also gut wieder, wie die Merkurist-Leser denken, kann aber nicht einfach auf die Mainzer Bevölkerung übertragen werden.

Eine ähnliche Umfrage zu Nino Haase gab es auch schon im September 2023 auf Merkurist. Weitere Informationen dazu und die vollständigen Ergebnisse findet ihr hier: