Die Gebäude auf dem ehemaligen Rheinmöve-Areal in Worms wurden im letzten Jahr bereits abgerissen. Der Projektentwickler „Ehret + Klein“ plant dort ein grünes „Licht-Luftbad“-Wohnquartier anstelle des einstigen Möbelhauses und der großen, versiegelten Parkfläche (wir berichteten). Der Baustart wurde ebenfalls bereits 2024 verkündet – und nicht eingehalten. Wie das Unternehmen mitteilt, hat die Stadt Worms jetzt aber die Baugenehmigung für das Großprojekt erteilt.
Grünes Wohnquartier mit sozialen Projekten
Das neue Stadtquartier soll vielfältig genutzt werden, so der Projektentwickler: Auf dem rund 28.000 Quadratmeter großen Grundstück sind 422 Wohnungen, Einzelhandels- und Gewerbeflächen vorgesehen – bei insgesamt 595 Parkplätzen und 25 Prozent sozial gefördertem Wohnraum. Dabei sind die geförderten Wohnungen mitpreisgebunden mit dem Ziel, bezahlbaren Wohnraum in der Stadt zu schaffen. Auch eine Kindertagesstätte und eine Senioren-WG sind Bestandteil des Quartiers, das an der Monsheimer Straße liegt.
Nachhaltig soll das Projekt ebenso sein: Für die insgesamt zwölf Quartiersgebäude sollen Photovoltaikanlagen und Wärmepumpen genutzt werden. Die Freiflächen sollen viel Grün umfassen – und das Gebäude mit der Kindertagesstätte und der Senioren-WG wiederum in einer Holz- und Lehmbauweise errichtet werden. Man wolle ein „angenehmes Mikroklima“ schaffen, heißt es von „Ehret + Klein“. Außerdem sollen die umliegenden Straßen nicht zusätzlich belastet werden. Deshalb seien die Parkplätze in die Quartiersgebäude integriert.
Baubeginn noch immer unklar
Obwohl die Baugenehmigung nun vorliegt, hat der Starnberger Projektentwickler bisher noch keinen konkreten Termin für den Baustart genannt. Im August 2024 hatte die Pressesprecherin auf Merkurist-Anfrage noch erklärt, dass der Baustart bisher wegen einer fehlenden Baugenehmigung nicht erfolgt sei. Die Stadt hätte damals 18 fehlende Stellplätze angemahnt. Offenbar ist hierfür nun eine Lösung gefunden.
Zudem hieß es damals noch, dass bis zum Baubeginn die nicht geförderten Wohnungen ausreichend Interessenten gefunden haben müssten. Das sei Bedingung der kreditgebenden Banken. Der aktuelle Stand dazu ist unklar.
„Ehret + Klein“ steht wegen seiner Wormser Projekte in der Kritik, da sie alle außer dem Zeitplan sind. Laut dem Unternehmen belastet die Zins-Entwicklung in der Baubranche die Projekte, aber auch Abstimmungsprobleme würden Verzögerungen bewirken – wie beim Gerberquartier, das auf dem Gelände des ehemaligen Nibelungen-Centers entstehen soll (wir berichteten). Das frühere Kaufhof-Gebäude scheint derweil von allen drei Projekten am weitesten fortgeschritten: Im künftigen „K32“ soll noch dieses Jahr ein Rewe-Markt einziehen (wir berichteten).