Die Verkaufshalle von „Möbel Boss“ auf dem ehemaligen Rheinmöve-Areal in Worms wird derzeit noch abgerissen, doch die Wohnungen für ein neues Stadtquartier dort vermarktet der Projektinvestor Ehret + Klein bereits. Auch ist die Tankstelle auf dem Gelände schon abgerissen worden. Doch bevor es an die neuen Gebäude für das geplante „Licht-Luftbad-Quartier“ gehen kann, wird noch ein wenig Zeit vergehen. Der im April öffentlich verkündete Baustart wird sich nach hinten verschieben. Das bestätigt Ehret + Klein gegenüber Merkurist.
Das Starnberger Unternehmen, das in Worms in drei Großprojekte investiert (darunter das ehemalige Kaufhof-Gebäude), nennt dabei zwei Gründe. Zum einen würde die Baugenehmigung noch nicht vorliegen, teilt Pressesprecherin Anna Händel auf Anfrage mit: „Dies hängt mit den Stellplätzen zusammen.“ Von den 593 geplanten Stellplätzen sollen 18 abgelöst werden, was die Stadt Worms laut Händel ablehnen würde. Zum anderen würden die geldgebenden Banken in der Vermarktung der neuen Wohnungen eine Vorvertriebsquote verlangen. Wenn diese erreicht ist, könne der Hochbau beginnen, voraussichtlich Ende des Jahres beziehungsweise im ersten Quartal 2025. Bisher wurde öffentlich ein Baustart im aktuellen Quartal genannt.
Neues Stadtquartier mit 420 Wohnungen und Gewerbe
Doch was genau plant Ehret + Klein für das circa 28.342 Quadratmeter große neue Stadtquartier? „Das Quartier soll 420 Wohnungen – davon 100 sozial gefördert – sowie 3.000 Quadratmeter Gewerbefläche umfassen. Derzeit sind innovative Nutzungen wie ein Quartiershub für Shared Mobility sowie ein Quartierstheater geplant“, erläutert Händel. Die nicht sozial geförderten Wohnungen sollen Eigentumswohnungen sein. Zum Gewerbe sollen Nahversorger, Gastronomie und Büros zählen. Außerdem sind eine Kita und eine Senioren-WG geplant. Das „Licht-Luftbad-Quartier“ solle ein innovatives „Quartier der kurzen Wege“ werden.
Seit 2018 gehört Ehret + Klein das Grundstück. Die Bauzeit wird auf 18 Monate bis zwei Jahre geschätzt. Im März 2027 rechnet das Unternehmen mit der Fertigstellung des ersten Bauabschnittes. Dann könnten Stand jetzt die ersten Menschen einziehen.
Das „Licht-Luftbad-Quartier“ hat seinen Namen aus historischen Gründen. In vielen deutschen Städten entwickelten sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts nach den Vorgaben von Vincent Prießnitz sogenannte ,Licht-Luft-Bäder‘, erklärt Händel: „Auch in Worms gab es solch ein Licht-Luft-Bad. Diesen Gedanken haben wir aufgegriffen.“
Mehr Informationen zum Vorhaben findet ihr hier.