Scooter-Chaos in Worms soll beendet werden

Achtlos abgestellte E-Scooter, die Gehwege blockieren und Fußgänger gefährden: Damit soll in Worms jetzt Schluss sein. Die Stadt will den Verleih der Roller künftig deutlich strenger reglementieren.

Scooter-Chaos in Worms soll beendet werden

Erst seit wenigen Wochen gibt es auch in Worms mit dem Unternehmen „Tier“ einen Anbieter für E-Scooter. Doch schon jetzt hagelt es Beschwerden von Bürgern über die elektrischen Roller. Die Kritik: Die Roller würden achtlos auf Gehwegen abgestellt und so Fußgänger behindern. Auch die rasante Fahrweise einiger Nutzer sorgt für Unmut.

Die Stadt Worms will nun eingreifen und den Verleih der E-Scooter stärker regulieren. „Wenn sich in unserer Stadt ein E-Scooter-Verleihsystem etablieren soll, kann das nur funktionieren, wenn es festgelegte Stationen bzw. Abstellflächen gibt, an denen die Gefährte abgestellt und entliehen werden können“, betont Stadtentwicklungsdezernent Timo Horst.

Anbieter müssen Sondernutzung beantragen

Bislang konnten die Roller nach dem Free-Floating-Prinzip überall im Stadtgebiet abgestellt werden. Nun hat die Stadt den Anbieter dazu aufgefordert, seine Fahrzeuge bis zum 13. September von den Straßen zu entfernen. Das Unternehmen hat nun die Möglichkeit, eine Sondernutzung zu beantragen. Die Stadt will dann unter dem Aspekt der Verkehrssicherheit den Antrag prüfen.

Dabei soll klar definiert werden, auf welchen Flächen die E-Scooter künftig abgestellt werden dürfen. „Unser Ziel ist es, eine Lösung zu finden, bei der andere Nutzer öffentlicher Räume so wenig wie möglich beeinträchtigt werden, gleichzeitig jedoch die Attraktivität für E-Scooter-Kunden zu erhalten“, so Horst.

Das Modell funktioniere nur dann, wenn ein möglichst flächendeckendes System von Abstellzonen definiert und so der Weg zum nächsten freien E-Scooter kurz gehalten werde. Das Abstellen von E-Scootern soll dann nur noch in diesen Zonen möglich sein.

Erfahrungen aus anderen Städten

Bei der Festlegung der Abstellflächen will die Stadt die Interessen aller Verkehrsteilnehmer berücksichtigen, aber auch lokale Besonderheiten im Blick haben. So soll das Abstellen von E-Scootern an UNESCO-Welterbestätten ebenso verboten werden wie das Abstellen entlang der B9.

Auch andere Städte haben bereits ähnliche Konzepte umgesetzt. In Berlin-Mitte etwa wurde im Frühjahr dieses Jahres eine große, zusammenhängende Parkverbotszone eingerichtet, in der keine E-Scooter mehr abgestellt werden können. Dort gibt es seither ein dichtes Netz festgelegter Abstellflächen, an denen der Leihvorgang beendet werden kann. Seitdem seien die E-Scooter deutlich besser in den Verkehrsmix integriert, was auch die deutlich rückläufige Anzahl an Beschwerden zeige, berichtet einer der Anbieter.