Neun Männer und eine Frau treten am 9. März bei der Oberbürgermeisterwahl in Wiesbaden an. Wird Amtsinhaber Gert-Uwe Mende (SPD) erneut gewählt oder gibt es einen Wechsel im Wiesbadener Rathaus? Wir stellen euch die OB-Kandidaten einzeln noch einmal vor. Allen Kandidaten haben wir die selben fünf Fragen gestellt. Im neunten Teil seht ihr die Antworten von Ralf Offermanns (AfD).
Ralf Offermanns, 56 Jahre alt, Fachinformatiker, Wohnort Wiesbaden-Dotzheim, in Wiesbaden geboren
Merkurist: Welches Thema in Wiesbaden ist Ihnen am wichtigsten und warum?
Offermanns: Das wichtigste Thema ist für mich die Haushaltslage, die einen entsprechenden Sparkurs erfordert. Nur mit einem selbstbestimmten, d.h. nicht durch die kommunale Finanzaufsicht geregelt, Haushalt kann Wiesbaden eigene Entscheidungen treffen.
Soll Tempo 30/40 ausgeweitet werden, auf dem aktuellen Stand bleiben oder wieder rückgängig gemacht werden?
Eine Limitierung der Geschwindigkeit auf Hauptstraßen unter 50 Km/h halte ich für nicht sinnvoll und lehne dies aus Überzeugung ab. Einen guten Verkehrsfluss sollte man, wenn er sich – z.B. vor und nach Stoßzeiten – ergibt, nicht unnötig einbremsen. Weder durch wenig wirksame Tempolimits, noch durch Aufhebung von grünen Wellen, die mit Digi V problemlos zu realisieren sein sollten. Weitere Eingriffe in normales Verkehrsgeschehen müssen ebenfalls rückgängig gemacht werden.
Das Land Hessen hat der Stadt Wiesbaden beim Thema unbegrenzte Bargeldabhebung für Flüchtlinge eine klare Ansage gemacht: Doch wie stehen Sie zur aktuellen Regelung, dass Flüchtlinge eine Bezahlkarte bekommen und nur begrenzt Bargeld abheben dürfen?
Die Einführung einer Bezahlkarte mit festgelegtem Limit zur Bargeldabhebung ist aus meiner Sicht ein richtiger und wichtiger Schritt die Anreize für reine Armutsmigration zu verringern. Nur mit unbedingter Differenzierung zwischen Armuts- und Arbeitsmigration und echter Flucht vor Krieg und Verfolgung aus politischen oder religiösen Gründen, ist langfristig die Gewährung echten Asyls für tatsächlich flüchtende Menschen aus Krisengebieten überhaupt möglich.
Welche Stadtteile brauchen Ihrer Meinung nach besondere Unterstützung? Wie sollte diese Unterstützung aussehen?
Meiner Meinung nach braucht kein Stadtteil besondere Unterstützung, da hier auf eine Gleichbehandlung weitgehend geachtet wird. Aus meiner Sicht sollte die Stadt ihr Augenmerk auf die Instandhaltung der Infrastruktur legen. Da gibt es gerade im Bereich von Straßen und Parkplätzen großen Handlungsbedarf.
Braucht Wiesbaden eine Universität?
Wiesbaden braucht keine Universität. Es gibt eine Fachhochschule mit diversen Fachbereichen. Wer an einer Universität studieren möchte kann dies in Mainz, Frankfurt oder im weiteren Umland tun. Gerade im Hinblick auf die Situation am Wohnungsmarkt würde sich eine Erweiterung des Hochschulangebotes negativ auswirken.