Neun Männer und eine Frau treten am 9. März bei der Oberbürgermeisterwahl in Wiesbaden an. Wird Amtsinhaber Gert-Uwe Mende (SPD) erneut gewählt oder gibt es einen Wechsel im Wiesbadener Rathaus? Wir stellen euch die OB-Kandidaten einzeln noch einmal vor. Allen Kandidaten haben wir die selben fünf Fragen gestellt. Im fünften Teil seht ihr die Antworten von Lukas Haker (Die PARTEI).
Lukas Haker (25 Jahre), Politiker, Wohnort Wiesbaden-Mitte, seit Geburt in Wiesbaden
Merkurist: Welches Thema in Wiesbaden ist Ihnen am wichtigsten und warum?
Haker: Wichtigstes Thema für Wiesbaden ist, ob der Kandidat der Pro-Auto Initiative ein Hochstapler ist. Haben Sie diesen Herren ein einziges Mal Autofahren gesehen? Nur zu Fuß oder mit dem Bus sehe ich ihn, bei Wind und Wetter, fröhlich zum Rathaus kommen. Wo ist da die Authentizität? Die Luxuskarosse? Die 400 PS unter der Haube? Diesen Kontrast zu entmanteln, wird eine meiner Hauptaufgaben sein. Immerhin hat er es geschafft, unsere verworfene Idee einer Pro-Auto-Partei ins Rathaus zu bekommen.
Soll Tempo 30/40 ausgeweitet werden, auf dem aktuellen Stand bleiben oder wieder rückgängig gemacht werden?
Tempo 30/40 ist etwas für Loser. Wer mit Tempo 30 durch die Stadt fährt, wird niemals schnell genug sein Ziel erreichen. Ich habe schon vor zwei Jahren einen Antrag in die Stadtverordnetenversammlung eingebracht, der Tempo 100 auf allen Straßen veranlasst. Nur so können wir schnell und zuverlässig von A nach B gelangen. Außerdem haben wir mit Tempo 100 einen gleichbleibenden Verkehrsfluss und in Zukunft keine Staus.
Das Land Hessen hat der Stadt Wiesbaden beim Thema unbegrenzte Bargeldabhebung für Flüchtlinge eine klare Ansage gemacht: Doch wie stehen Sie zur aktuellen Regelung, dass Flüchtlinge eine Bezahlkarte bekommen und nur begrenzt Bargeld abheben dürfen?
Ich bin für eine Bargeldauszahlung. Gerne auch viel. Aber die Auszahlung sollte nur in Münzen erfolgen und nicht in Scheinen, damit sie es wegen der hohen Versandkosten nicht so einfach nach Hause schicken können.
Welche Stadtteile brauchen Ihrer Meinung nach besondere Unterstützung? Wie sollte diese Unterstützung aussehen?
Für eine prunkvolle Stadt wie Wiesbaden fahren in Dotzheim und Kastel zu wenige Porsche. Ich werde mich für eine Porsche-Quote in diesen Stadtteilen einsetzen. Jeder 5. Neuwagen wird ein Porsche. Außerdem gibt es in Sonnenberg noch viele Freiflächen, die nachverdichtet werden können. Am Birnbaum gibt es viele Grundstücke, die größtenteils brach liegen. Dort werden Wohnblöcke mit Sozialbindung entstehen.
Braucht Wiesbaden eine Universität?
Nein! Wiesbaden war nie die Stadt der Intellektuellen und Gebildeten und das wird sich auch nicht ändern. Wir haben Prunk und Protz zu bieten. Wer seine Zeit mit Studieren verschwenden will, kann von mir aus nach Mainz oder Frankfurt gehen. Hier sind wir Macher, Visionäre mit Geld. Früher hatten hier Adlige das Sagen, heute der gehobene Mittelstand. Ich will nicht, dass sich was an der Stadtgesellschaft ändert. Die Wiesbadener sind zu traditionsbewusst, um mit Veränderungen fertig zu werden.