OB-Wahl in Wiesbaden: 5 Fragen an Gert-Uwe Mende

Am 9. März wählen die Wiesbadener ihren Oberbürgermeister. Wir haben allen Kandidaten fünf Fragen gestellt. Im ersten Teil findet ihr die Antworten von Amtsinhaber Gert-Uwe Mende (SPD).

OB-Wahl in Wiesbaden: 5 Fragen an Gert-Uwe Mende

Neun Männer und eine Frau treten am 9. März bei der Oberbürgermeisterwahl in Wiesbaden an. Wird Amtsinhaber Gert-Uwe Mende (SPD) erneut gewählt oder gibt es einen Wechsel im Wiesbadener Rathaus? Wir stellen euch die OB-Kandidaten einzeln noch einmal vor. Allen Kandidaten haben wir die selben fünf Fragen gestellt. Im ersten Teil seht ihr die Antworten von Gert-Uwe Mende (SPD).

Gert-Uwe Mende (62 Jahre), Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, Wohnort Wiesbaden-Dotzheim, seit 1991 in Wiesbaden

Merkurist: Welches Thema in Wiesbaden ist Ihnen am wichtigsten und warum?

Mende: Dass unser soziales Netz dicht geknüpft ist und mehr bezahlbare Wohnungen entstehen. Der weitere Fokus liegt auf Sporthallen, Sportplätzen und dem neuen Schwimmbad „Sportpark Rheinhöhe“. Das stärkt unser Vereinsleben und schafft Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien. In der Stadtentwicklung will ich neue Flächen für Gewerbe und Wohnen zur Verfügung stellen und dabei die Bedürfnisse der Umwelt beachten. Die Stärkung des Ehrenamts ist enorm wichtig. Ebenso Investitionen in die Feuerwehr.

Soll Tempo 30/40 ausgeweitet werden, auf dem aktuellen Stand bleiben oder wieder rückgängig gemacht werden?

Ich bin für die Beibehaltung des Status Quo mit einer Überprüfung nach einiger Zeit, ob die gewünschten Effekte eingetreten sind. Die Straßen wurden auf Basis sorgfältiger Berechnungen ausgewählt. Durch die getroffenen Maßnahmen soll die Bevölkerung von Verkehrslärm und Luftverschmutzung entlastet werden. Insgesamt profitieren über 17.000 direkte Anwohnerinnen und Anwohner, hinzu kommen Tausende weitere aus benachbarten Nebenstraßen. Zudem wird das Unfallrisiko gesenkt.

Das Land Hessen hat der Stadt Wiesbaden beim Thema unbegrenzte Bargeldabhebung für Flüchtlinge eine klare Ansage gemacht: Doch wie stehen Sie zur aktuellen Regelung, dass Flüchtlinge eine Bezahlkarte bekommen und nur begrenzt Bargeld abheben dürfen?

Ich bin dankbar für diese Klarstellung von Seiten des Landes. Es war zu erwarten, dass der Prüfauftrag des Sozialausschusses von vergangener Woche dieses Ergebnis bringt. Für mich ist es nachvollziehbar, dass das Land auf einheitliche Handhabung bei der Bezahlkarte besteht.

Welche Stadtteile brauchen Ihrer Meinung nach besondere Unterstützung? Wie sollte diese Unterstützung aussehen?

Vor allem die Stadtteile, in denen die soziale Spaltung der Stadt besonders zu spüren ist. Viel Kinderarmut gibt es zum Beispiel im Westend und in den Großsiedlungen. Gerade dort brauchen wir gute Schulen, Kitas, Kinder-Eltern-Zentren und aktive Jugendarbeit. Also einfach: ein dichtes soziales Netz, das Menschen in schwierigen Lebenslagen auffängt. Das nahezu nagelneue Stadtteilzentrum Schelmengraben ist ein gutes Beispiel dafür. Ein weiteres entsteht gerade auf dem Gräselberg.

Braucht Wiesbaden eine Universität?

Wir haben hervorragende Hochschulen in Wiesbaden – auch ohne den Titel Universität. Deren Wahrnehmung zu stärken, ist mir sehr wichtig. Neben der Hochschule RheinMain und der Hochschule Fresenius hat Wiesbaden die Charlotte Fresenius Hochschule, die Musikakademie, die Hessische Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit sowie die Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung – Kriminalpolizei. Die über 13.000 Studierenden bringen studentisches Leben in die Stadt.