OB-Wahl in Wiesbaden: 5 Fragen an Elmar Krebber

Am 9. März wählen die Wiesbadener ihren Oberbürgermeister. Wir haben allen Kandidaten fünf Fragen gestellt. Im sechsten Teil findet ihr die Antworten von Elmar Krebber von der „Unabhängigen Liste Wiesbaden“ (ULW).

OB-Wahl in Wiesbaden: 5 Fragen an Elmar Krebber

Neun Männer und eine Frau treten am 9. März bei der Oberbürgermeisterwahl in Wiesbaden an. Wird Amtsinhaber Gert-Uwe Mende (SPD) erneut gewählt oder gibt es einen Wechsel im Wiesbadener Rathaus? Wir stellen euch die OB-Kandidaten einzeln noch einmal vor. Allen Kandidaten haben wir die selben fünf Fragen gestellt. Im sechsten Teil seht ihr die Antworten von Elmar Krebber von der „Unabhängigen Liste Wiesbaden“ (ULW).

Elmar Krebber (65 Jahre), Architekt und Stadtplaner, Wohnort Wiesbaden-Mitte, seit 32 Jahren in Wiesbaden

Merkurist: Welches Thema in Wiesbaden ist Ihnen am wichtigsten und warum?

Krebber: Wohnungsnot! Die Aufstockung bestehender Wohnblöcke aus den Jahren 1950 - 1990 möchte ich priorisieren: Wir schaffen damit schnell und bezahlbar 3500 neue Wohnungen, wenn wir bereits 10% der Wohnblöcke aufstocken. Viele dieser Gebäude benötigen ohnehin eine Dachsanierung, Anschlüsse sind bereits vorhanden, die Gebäude sind verkehrstechnisch angebunden. Keine Flächen müssen neu versiegelt werden! Als erfahrener Architekt weiß ich: Mit guter Planung und einem Jahr Bauzeit ist das machbar.

Soll Tempo 30/40 ausgeweitet werden, auf dem aktuellen Stand bleiben oder wieder rückgängig gemacht werden?

Sinnvoll ist eine Richtgeschwindigkeit von 25 km/h. In großen Teilen der Stadt kann man ohnehin nur langsam fahren. Aktuelle Schilder sind dort überflüssig! Zur Sicherung empfehle ich Bodenschwellen. Auf den großen Ein- und Ausfahrtsstraßen, 2. Ring, Mainzer Straße, usw. muss Tempo 50 bleiben, damit der Verkehr fließen kann. Mehr Möglichkeiten für Fußgänger und Radfahrer, die Straßen gefahrlos zu nutzen, müssen trotzdem geschaffen werden.

Das Land Hessen hat der Stadt Wiesbaden beim Thema unbegrenzte Bargeldabhebung für Flüchtlinge eine klare Ansage gemacht: Doch wie stehen Sie zur aktuellen Regelung, dass Flüchtlinge eine Bezahlkarte bekommen und nur begrenzt Bargeld abheben dürfen?

Eine begrenzte Bargeldabhebung halte ich für angemessen. Die digitale Infrastruktur ist mittlerweile so gut, dass in den meisten Geschäften im Rhein-Main Gebiet mit der Karte bezahlt werden kann. Eine Zweckentfremdung von 50€ ist eher unwahrscheinlich, wenn auch nicht ausgeschlossen. Sozialleistungen müssen gerecht verteilt und besser kontrolliert werden!

Welche Stadtteile brauchen Ihrer Meinung nach besondere Unterstützung? Wie sollte diese Unterstützung aussehen?

Für die Innenstadtbezirke! Hier leben im Verhältnis die meisten Einwohner auf engem Raum. Sie ist der meist besuchte Stadtteil und leider sehr verdreckt. Neue Müllkonzepte, z. B. versenkbare Container müssen angewendet werden. Ein modernisierter, kostenfreier ÖPNV trägt maßgeblich dazu bei den Verkehr zu entlasten und den Autoverkehr zu begrenzen. Leerstände müssen professionell in Wohn-, Büro- und kommerzielle Innen- und Außenbereiche umgestaltet werden.

Braucht Wiesbaden eine Universität?

Momentan nicht. Wir haben mittlerweile viele gut besuchte Hochschulen, die junge Leute anziehen und somit zeitgemäß für ein neues kulturelles Angebot sorgen. Mainz und Frankfurt haben Universitäten, die gut angebunden sind. Erforderlich ist eher eine bessere Integration unserer Hochschulen in Wirtschaft und Politik. Wir brauchen ebenso eine Förderung des lokalen Gewerbes und der Handwerkerschaft zur Stärkung unserer Wirtschaft.

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