Diskussion um Straßennamen mit Bezug zum Nationalsozialismus in Wiesbaden

Wissenschaftliche Auseinandersetzung vorläufig abgeschlossen

Diskussion um Straßennamen mit Bezug zum Nationalsozialismus in Wiesbaden

Insgesamt 20 Orte und Straßen in Wiesbaden umzubenennen, weil deren Namensgeber mit dem Nationalsozialismus in Verbindung standen, das hatte eine Fachkommission zuletzt empfohlen (wir berichteten). Mit dem Erscheinen des Abschlussberichts ist zwar nun die wissenschaftliche Auseinandersetzung vorläufig abgeschlossen. Gesellschaftlich beendet ist die Diskussion jedoch noch nicht.

Leidenschaftliche Debatten

Denn die Benennung von Straßen, Plätzen und Gebäuden ist weiterhin Ausgangspunkt für leidenschaftlich geführte Debatten innerhalb der städtischen Gesellschaft. Wie die Fachkommission nun gearbeitet und zu ihrem Ergebnis gekommen und wie bisher die Diskussion darüber verlaufen ist, das beleuchtet jetzt ein Vortrag des Leiters aus dem Stadtarchiv Wiesbaden: „Vom Streitfall Pfitzner zur Historischen Fachkommission: Die Diskussion über die NS-Belastung der Namenspatroninnen und Namenspatrone Wiesbadener Straßen“.

In dem Vortrag von Dr. Peter Quadflieg geht es unter anderem um die Frage, „wer wir sind und wie wir zu denen wurden, die wir heute sind“, heißt es in der Ankündigung. Dies zeige sich auch daran, „wessen wir gedenken, wer uns als Vorbild dient und wer im öffentlichen Raum durch Denkmäler und Straßennamen besonders hervorgehoben wird“.

Kommunale Erinnerungskultur sei ein kontinuierlicher gesellschaftlicher Aushandlungsprozess, heißt es von der Stadt Wiesbaden. Erinnerungskultur bereichere den kommunalen Geschichtsdiskurs und komme in regelmäßigen Abständen immer wieder vor, wie Fotos und Akten im Stadtarchiv Wiesbaden belegen.

Die Veranstaltung findet am Dienstag (27. Februar) um 18 Uhr im Stadtverordnetensitzungssaal des Rathauses, (Schlossplatz 6) statt. Wegen der begrenzten Platzzahl wird um Anmeldung per E-Mail an Veranstaltung-Stadtarchiv@wiesbaden.de gebeten.