Wer in Wiesbaden mit dem Auto unterwegs ist, der braucht mitunter starke Nerven. Denn an unzähligen Stellen in der Stadt gibt es Baustellen und dadurch zähfließenden Verkehr beziehungsweise Umleitungen, die zusätzlich Zeit kosten. Laut Angaben der Verwaltung sind es rund 5000 Baustellen im Jahr.
„Marode Infrastruktur“
Wie die Stadt gegenüber Merkurist im letzten Jahr mitteilte, sollte bei Baustellen jedoch prinzipiell unterschieden werden: und zwar zwischen planbaren Baustellen wie zum Beispiel Kanalsanierungsarbeiten oder Erneuerungen von Rohrleitungen sowie den ungeplanten Baustellen wie beispielsweise an Wasserrohrbrüchen oder akut gefährlichen Fahrbahnschäden (wir berichteten). „Alle planbaren Baustellen werden von der Stadt so koordiniert, dass die Auswirkungen auf die Verkehrsteilnehmer möglichst erträglich sind“, hieß es damals aus der Pressestelle.
Aufgrund der in Teilen maroden Infrastruktur ließen sich aber einige Maßnahmen nicht im Vorfeld planen, da ein sofortiges Handeln nötig sei. Das seien in der Regel auch jene Baustellen, die besonders zu Verkehrsstörungen führten.
Generell sei das Verkehrsaufkommen in Wiesbaden aber sehr hoch. „Mit den aktuell vielen gleichzeitig stattfindenden Baustellen hat die Stadt die maximale Belastungsgrenze erreicht“, erklärte Stadtsprecher Ralf Munser. Zum Stichtag 15. Juli 2025 gab es nach Angaben der Stadt rund 150 Baustellen in Wiesbaden.
Problematischste Baustelle
Einige Autofahrer haben den Eindruck, dass sich auf vielen Baustellen nichts tut. Es seien keine Arbeiter zu sehen, die Maschinen stünden still und es sei kein Baufortschritt zu erkennen, so die Meinung. Die Stadt Wiesbaden teilt dazu auf Anfrage mit: „Ob und wie lange möglicherweise auf Baustellen nicht gearbeitet wird, kann pauschal nicht beantwortet werden.“
Grundsätzlich könne es dafür aber mehrere Gründe geben. „Etwa wenn Materialien trocknen beziehungsweise aushärten müssen oder auch bei ungünstigen Witterungsbedingungen“, teilt die Verwaltung mit. „Die Notmaßnahme in der Dotzheimer Straße aufgrund der Hitzeschäden führt nach unseren Erkenntnissen derzeit zu den größten Rückstaus im Stadtgebiet.“ Aufgrund der Ferienzeit und einer abgestimmten Baustellenplanung würden aktuell jedoch keine größeren Verkehrsbehinderungen auftreten, heißt es aus der Pressestelle.
