Das Museum Reinhard Ernst (mre) in Wiesbaden, wegen seiner weißen Granitfassade auch „Zuckerwürfel“ genannt, bekommt Besuch von einem besonderen Gast: dem Kunst-Comedian Jakob Schwerdtfeger. Er erkundet die Sammlung abstrakter Kunst für die TV-Reihe „Museums-Check“ auf seine ganz eigene, humorvolle Weise.
Schwerdtfeger, geboren 1988, ist ausgebildeter Kunsthistoriker und arbeitete jahrelang als Museumspädagoge im Frankfurter Städel. Dort stellte er fest, dass über Kunst oft zu ernst und elitär gesprochen wird. Seiner Meinung nach wird das Thema viel zu selten mit Humor behandelt. „Ich finde es toll, dass es keine eindeutige Lesart für abstrakte Kunst gibt“, sagt der Comedian.
Aus dieser Überlegung heraus erfand er 2019 das Genre der „Kunst-Comedy“ und ist damit inzwischen sehr erfolgreich. Er hat einen Spiegel-Bestseller geschrieben und tourt mit seinem Bühnenprogramm „Meisterwerk“, in dem er einen launigen Abriss über 600 Jahre Kunstgeschichte gibt.
Ein Museum für alle
Schwerdtfegers Ansatz passt gut zur Philosophie des Museumsgründers Reinhard Ernst. Dem Unternehmer liegt es besonders am Herzen, ein breites Publikum für Kunst zu begeistern. So ist das Museum jeden Vormittag ausschließlich für Schulklassen bei freiem Eintritt geöffnet. Ernst selbst kam erst mit 40 Jahren zur Kunst und möchte seine Sammlung nun mit der Öffentlichkeit teilen.
Den von Stararchitekt Fumihiko Maki entworfenen Bau finanzierte komplett seine Stiftung, während die Stadt Wiesbaden das Grundstück in Erbpacht zur Verfügung stellte. Die Sammlung umfasst heute rund 1000 Werke abstrakter Kunst, unter anderem von Frank Stella, Tony Cragg und Katharina Grosse. Die aktuelle Dauerausstellung „Farbe ist alles!“ zeigt eine Auswahl daraus. Bis zum 22. Februar 2026 läuft zudem die Sonderausstellung „Helen Frankenthaler moves“.
Wie sich der Comedian Jakob Schwerdtfeger im Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden der Kunst nähert, können Interessierte am Sonntag (14. Dezember 2025) um 18:30 Uhr auf 3Sat sehen.
