Ein neues Museum in der Wiesbadener Innenstadt wird am Sonntag mit einem Tag der Offenen Tür eröffnen, in direkter Nachbarschaft des Wiesbadener Museums und des RheinMain CongressCenters (RMCC). Das Museum Reinhard Ernst (mre) wurde ausschließlich mit Mitteln der Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung gebaut und finanziert.
Zu sehen sein werden Kunstwerke, die teilweise zum ersten Mal öffentlich gezeigt werden. Sie stammen aus der Sammlung abstrakter Kunst von Reinhard und Sonja Ernst. Schwerpunkt sind Meisterwerke von europäischen, amerikanischen und japanischen Künstlern aus der Zeit nach 1945 bis in die Gegenwart.
Den Publikumsbetrieb startet das Museum am Montag (25. Juni). In der Eröffnungsausstellung werden 60 Meisterwerke aus der Sammlung des Wiesbadener Unternehmers und Stifters Reinhard Ernst gezeigt. Unter dem Titel Farbe ist alles! werden abstrakte Werke nach 1945 präsentiert, aus den USA, in Japan und in Europa. „Sie illustrieren die bahnbrechenden Veränderungen in der Malerei“, erklärten Direktor Dr. Oliver Kornhoff und Lea Schäfer, die Kuratorin der ersten Sammlungspräsentation, bei einer Pressekonferenz am Donnerstag.
Darunter sind großformatige Arbeiten unter anderem von Friedel Dzubas, K.O. Götz, Toshimitsu Imai, Helen Frankenthaler, Robert Motherwell, Judit Reigl, Tōkō Shinoda, Pierre Soulages, Frank Stella und Fred Thieler. Alle zwei Jahre sollen die Präsentationen künftig wechseln.
„Dieses Haus gehört der Kunst, und die Kunst gehört allen“
Die erste Sonderausstellung ist dem Architekten selbst gewidmet: Fumihiko Maki. Sie zeigt Modelle einiger Projekte des Pritzker-Preisträgers, darunter des Towers 4 World Trade Center in New York. Es ist das zehnte Museum des kürzlich verstorbenen Architekten und sein einziges in Europa.
„Dieses Haus gehört der Kunst, und die Kunst gehört allen“, so Reinhard Ernst. „Mein Wunsch, ein Museum für abstrakte Kunst zu errichten, hängt eng mit meiner Überzeugung zusammen, dass ein Sammler eine Verantwortung gegenüber der Gesellschaft trägt.“ Daher wolle er sie einem großen Publikum zugänglich machen.
Nach eigenen Angaben betrugen die Baukosten für das mre über 80 Millionen Euro. Das Grundstück wurde von der Stadt Wiesbaden für 99 Jahre über einen Erbpachtvertrag zur Verfügung gestellt. Für ihre „Verdienste im Bereich der Bildung, der Kunst und Kultur und des Denkmalschutzes“ wurde das Stifterehepaar mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet:
Ab dem 25. Juni hat das Museum Reinhard Ernst (mre) in der Wilhelmstraße 1 folgende Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 12 bis 18 Uhr und Mittwoch 12 bis 21 Uhr. Vormittags ist der Museumsbesuch ausschließlich Schulklassen vorbehalten. Tickets kosten für Erwachsene 14 Euro (ermäßigt 12 Euro), Kinder unter 18 Jahren haben freien Eintritt. Ab Juli ist an jedem letzten Dienstag der Eintritt im Museum Reinhard Ernst von 15 bis 18 Uhr frei. Tickets können ab 6. Mai im Onlineshop vorbestellt werden. Der Eintritt ins Museumsfoyer ist frei.
