Ärger um Flüchtlingsheim in Wiesbadener Villenviertel: Alte Unterkunft wird weiter genutzt

Beschluss der Bauaufsicht

Ärger um Flüchtlingsheim in Wiesbadener Villenviertel: Alte Unterkunft wird weiter genutzt

Bei dem Streit um das geplante Flüchtlingsheim in der Wiesbadener Lessingstraße gibt es eine neue Entwicklung. Demnach hat die Bauaufsicht nach einer Prüfung keine Einwände gegen die Weiternutzung einer bereits genutzten Unterkunft in der Hans-Bredow-Straße vorgebracht. Das berichtet die Frankfurter Rundschau (FR).

Demnach ist der Betrieb der Unterkunft für bis zu 600 Personen weiterhin möglich. Ursprünglich war geplant, dass die dort lebenden Menschen in die neue Unterkunft in der Lessingstraße umziehen sollten.

Bereits seit Monaten gibt es Streit um das denkmalgeschützte Didier-Gebäude: Anwohner hatten sogar versucht, gegen die dort geplante Unterkunft für Flüchtlinge zu klagen. Doch ihre Klage wurde vom Verwaltungsgericht abgewiesen und der Eilantrag der Anwohner als unzulässig und darüber hinaus unbegründet befunden (wir berichteten). Ein Kritikpunkt der Anwohner war, dass mit Öffnung der Unterkunft in der Lessingstraße eine bereits vorhandene in der Nachbarschaft geschlossen würde. Ursprünglich war der Plan, die Immobilie nur bis Ostern 2024 aufrechtzuerhalten.

Nun also wird es mindestens bis Ende Juli 2026 wohl zwei Unterkünfte für geflüchtete Menschen geben: die bisherige in der Hans-Bredow-Straße, als auch – nach ihrer Fertigstellung voraussichtlich ab Mitte Dezember – die in der Lessingstraße. Möglich sei nun eine gemischte Nutzung des Gebäudes, etwa mit zusätzlichen sozialen Angeboten im Vorderhaus oder mit einer Jugendhilfe im Hinterhaus. Das werde laut Sozialdezernentin Patricia Becher (SPD) derzeit geprüft.