Jetzt ist es offiziell: In der Nähe der Wiesbadener Brunnen dürfen keine Seifenblasen-Vorführungen mehr stattfinden. Das teilte die Stadt am Freitag (17. Mai) mit.
Große Mengen Schaum
Das Verbot sei zustandegekommen, weil ein Seifenblasen-Künstler seine Seifenlaugenreste in den letzten Wochen mehrfach im Bachlauf in der Schützenhofstraße entsorgt habe. „Der Wasserlauf der Schützenhofquelle fließt in einen Behälter und wird von dort zurück in den Technikraum gepumpt. Es handelt sich also um einen geschlossenen Wasserkreislauf“, so die Stadt. Die Lauge habe dafür gesorgt, dass sich im Technikraum große Mengen an Schaum gebildet hätten. Das Wasser hätte gereinigt werden müssen, wodurch der Stadt „nicht unerhebliche Kosten“ entstanden seien.
Zudem hätte der Künstler immer wieder große Mengen Seifenwasser auf den Boden gekippt und damit Rutschgefahr verursacht. Bei der Stadtpolizei seien immer wieder Beschwerden von Passanten eingegangen, die wirklich oder auch beinahe gestürzt seien.
Die Stadt habe mit dem Künstler gesprochen und ihn gebeten, „seine Seifenblasenaktivitäten an städtischen Quellen und Brunnen zu unterlassen“. Der Künstler sei damit einverstanden gewesen, weshalb die Stadt auf eine Ordnungsverfügung verzichtet habe. Die Stadtpolizei werde aber beim normalen Streifendienst kontrollieren, ob sich der Künstler an die Vereinbarung gehalten habe.
Schon länger Kontroverse
Im April hatte Merkurist mit dem Wiesbadener Seifenblasenkünstler „Muffin“ gesprochen, dem die Seifenblasen-Vorführungen gerade von der Stadtpolizei untersagt worden waren. Schon damals war es um mögliche Rutschgefahr und eventuelle Verunreinigung des Bachs in der Schützenhofstraße gegangen. Zudem wurde „Muffin“ nach eigenen Angaben noch eine Bedingung gestellt: Er müsse nachweisen, dass das flüssige Gemisch für seine Seifenblasen ungiftig sei. Solange das nicht geschehen sei, dürfe er seine Kunst nicht ausüben. Für den Labortest hätte dem Künstler aber damals das Geld gefehlt.
Der Künstler hatte sich ob der Bedenken, die die Stadtpolizei vor einem Monat zu seinen Seifenblasen äußerte, fassungslos gezeigt: „Junkies spritzen in der Stadt vor Kindern und da wird nichts getan und ich mit meinen Seifenblasen soll gefährlich sein“, sagte er damals. Nun dürfte die Chance darauf, dass er seine Vorführungen in Wiesbaden noch einmal mit Genehmigung stattfinden lassen kann, noch einmal kleiner geworden sein.