Wiesbadener zufrieden: Neuer Busfahrplan sorgt für weniger Ärger

Seit zwei Monaten fährt ESWE Verkehr in Wiesbaden wieder nach einem dichteren Fahrplan. Laut dem Unternehmen hat sich das ausgezahlt.

Wiesbadener zufrieden: Neuer Busfahrplan sorgt für weniger Ärger

Die Kürzungen im Wiesbadener Busverkehr hatten im vergangenen Jahr für viel Frust bei den Fahrgästen gesorgt. Zum Fahrplanwechsel im Dezember hat ESWE Verkehr die Lücken wieder geschlossen. Zwei Monate später zieht das Unternehmen nun eine positive Zwischenbilanz.

Insbesondere im Abendbereich habe sich die Lage entspannt, seit die Busse wieder länger und häufiger fahren. ESWE-Chefin Marion Hebding freut sich über die Rückmeldungen der Kunden: „Die eingehenden Reaktion haben uns bekräftigt. Die Beschwerdelage ist stark zurückgegangen.“

Stadt erhöht Zuschüsse für ÖPNV

Möglich wurde die Angebotsausweitung durch zusätzliches Geld von der Stadt. Dezernat und Stadtverordnete haben die Mittel für ESWE Verkehr in diesem Jahr um sechs Millionen Euro aufgestockt. Verkehrsdezernent Andreas Kowol (Grüne) sieht sich bestätigt: Das Unternehmen und seine Mitarbeiter könnten sehr gute Arbeit leisten, „wenn sie finanziell gut ausgestattet sind“. Kowol wolle sich dafür einsetzen, dass das so bleibt.

Für die Fahrgäste hatte sich die Lage im April 2024 spürbar verschlechtert, als ESWE Verkehr aus Spargründen die Takte ausdünnte und den Abendverkehr zusammenstrich. Zum Fahrplanwechsel im Dezember wurden diese Kürzungen zurückgenommen.

Kaum Busausfälle trotz Krankenstand und Baustellen

Laut ESWE ist der Start ins neue Jahr geglückt, obwohl der hohe Krankenstand in den Wintermonaten und zahlreiche Baustellen die Planung erschwerten. Bei täglich mehr als 3000 Fahrten habe es im Schnitt weniger als ein Prozent Ausfälle gegeben. Das sei ein sehr guter Wert, betont das Unternehmen.

Positiv wirke sich aus, dass die Stadt bei der Baustellenplanung den ÖPNV inzwischen stärker berücksichtige. Trotzdem bleibe es eine Herausforderung für die Verkehrsplaner, die Staus und Verzögerungen präzise vorherzusagen.

Neue Busfahrer und Bürgerwünsche

Um langfristig genug Personal zu haben, setze ESWE Verkehr auch auf die Ausbildung von Busfahrern und seit einem Jahr auf den neuen Zweig „Fachkräfte im Fahrbetrieb“. Dort lernen junge Leute alle Bereiche des ÖPNV kennen.

Ganz abgeschlossen ist die Umstellung des Busangebots aber noch nicht. Anregungen von Bürgern aus Dotzheim und Delkenheim habe ESWE Verkehr gesammelt und ausgewertet. An einigen Lösungen werde schon gearbeitet, unter anderem mit Blick auf den neuen Nahverkehrsplan. Erste Anpassungen seien für den Sommer geplant, kündigt das Unternehmen an.