Bei der Demo gegen Rechtsextremismus haben am Donnerstagabend mehr als 10.000 Menschen in Wiesbaden demonstriert.
Wie die Hessenschau meldet, waren laut Polizeiangaben 11.000 bis 12.000 Demonstranten in der Innenstadt. Zunächst versammelten sich rund 5000 Menschen am Hauptbahnhof, später kamen viele weitere hinzu. Unter dem Motto „Demokratie verteidigen – 'Nie wieder' ist jetzt!“ hatte das „Wiesbadener Bündnis für Demokratie“ zur Demonstration aufgerufen. Vom Hauptbahnhof zog die Demo um 18 Uhr zum Dernschen Gelände, wo es um 19 Uhr eine Kundgebung gab.
In ihrem Aufruf hatten die Veranstalter die AfD aufs Schärfste kritisiert: „Das jüngst bekannt gewordene Geheimtreffen, bei dem führende AfD-Mitglieder mit Faschisten über Pläne zur Massendeportation von Menschen nach der Machtübernahme der AfD sprachen, verdeutlicht den demokratiefeindlichen Geist in dieser Partei.“
Die AfD sei lange verharmlost worden, doch jetzt sei es an der Zeit, die Demokratie zu verteidigen. „Die AfD verkündet, sie wolle sich das ‘Land zurückholen’. Dies muss als eine Drohung an all jene verstanden werden – die nicht in das Weltbild der AfD passen.“ Auch Wiesbadens Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende hatte sich dafür ausgesprochen, die Demonstration zu unterstützen.
Aus der Wiesbadener AfD hingegen kam Kritik an der eindeutigen Position des Oberbürgermeisters. In seiner Position müsse er das Neutralitätsgebot wahren, sagte AfD-Stadtfraktionsvorsitzender Denis Seldenreich in einem Pressestatement. Mit seinem Aufruf, eine Demonstration gegen eine Oppositionspartei zu unterstützen, würde Mende die Gesellschaft weiter spalten.
Hintergrund
Vor rund zwei Wochen berichtete „Correctiv“ über ein geheimes Treffen unter anderem von AfD-Mitgliedern. Ziel des Treffens soll gewesen sein, einen Plan zu entwerfen, wie Menschen aufgrund rassistischer Kriterien aus Deutschland vertrieben werden können. In zahlreichen deutschen Städten haben Menschen deshalb „Demos gegen Rechts“ veranstaltet, zuletzt auch in Mainz.