Seit dem 1. Januar ist die Bereitschaftspraxis in Ingelheim geschlossen. Auch eine Petition und Gespräche mit Politikern und Praxismitarbeitern konnte die Kassenärztliche Vereinigung (KV) nicht von dieser Entscheidung abbringen. Wie der SWR berichtet, wollen sich die Ingelheimer Ärzte aber weiterhin nicht damit zufrieden geben – und einen eigenen Bereitschaftsdienst aufmachen.
Am 29. Dezember 2023 überreichten die Mitarbeiter der Ingelheimer Bereitschaftspraxis dem KV-Präsidenten in Mainz eine Petition, die mittlerweile über 8200 Stimmen hat (wir berichteten). Bereits davor kündigte die KV gegenüber Merkurist an, trotz Petition an der Schließung festzuhalten.
Laut SWR konnte auch der Ingelheimer Oberbürgermeister Ralf Claus (SPD) daran nichts mehr ändern. Am Mittwoch (10. Januar) führte er zusammen mit dem Ingelheimer Ärzteverein ein letztes Gespräch mit der KV. Dabei habe der Ärzteverein ein Konzept vorgelegt, wie die Bereitschaftspraxis ohne Verluste weitergeführt werden könne. „Das Gespräch war ernüchternd“, so Claus gegenüber dem SWR. „Die KV bleibt bei ihrer Position und wird sich nicht bewegen.“
Die Ingelheimer Ärzte wollen laut SWR dennoch weiter versuchen, in Ingelheim wieder einen gesicherten Bereitschaftsdienst ins Leben zu rufen. Ganz neu ist diese Idee nicht: Bevor die KV die Ingelheimer Bereitschaftspraxis vor ein paar Jahren übernommen hat, haben die Ingelheimer Ärzte den Bereitschaftsdienst selbstständig geführt. Ob das jetzt wieder funktioniert, ist allerdings noch nicht sicher: „In einem ersten Schritt gilt es jetzt, die juristischen Grundlagen zu prüfen, dann sprechen wir über den nächsten Schritt“, sagte Judith Engel vom Ingelheimer Ärzteverein dem SWR.
