Die Stadtverwaltung Bingen hat ein Platzproblem. Für die Kernverwaltung der Stadt im Ämterhaus an der Rochusallee und auf Burg Klopp reicht der Platz aktuell nicht aus. Das bestätigt die Stadt auf Anfrage. Abseits von Sitzungssaal und ähnlichen Räumen braucht die Kernverwaltung laut Stadt etwa 350 Quadratmeter Fläche. „Obwohl die bestehenden Möglichkeiten für Homeoffice und ‘desk-sharing’ bereits ausgenutzt werden, besteht aktuell der genannte räumliche Bedarf“, führt Stadtsprecher Jürgen Port aus.
Um das Platzproblem zu lösen, habe die Stadtverwaltung verschiedene Alternativen geprüft. Zu den Lösungsmöglichkeiten zählen der Anbau des (angemieteten) Ämterhauses, ein kompletter Verwaltungsneubau und der Kauf des aktuellen Sparkassengebäudes an der Mainzer Straße. Letzteres Gebäude wurde der Stadt zum Kauf angeboten, erklärt Port. Die Sparkasse Rhein-Nahe wird dort nach eigenen Angaben „voraussichtlich nach Ostern“ ausziehen, weil das Bankinstitut am Fruchtmarkt ein neues Bankgebäude errichtet (wir berichten).
Grünes Licht für das Sparkassengebäude
Der Stadtrat soll in einer nicht-öffentlichen Sondersitzung in einem Grundsatzbeschluss dem Kauf zugestimmt haben, berichtet die Allgemeine Zeitung. Der Kaufpreis soll laut AZ bei 4,5 Millionen Euro liegen, die im nächsten Jahr bezahlt werden müssten, und beruft sich dabei auf Angaben von Oberbürgermeister Thomas Feser (CDU). Die Stadtpressestelle schreibt zum Sachverhalt auf Merkurist-Anfrage: „Der Erwerb des Sparkassengebäudes steht aufgrund eines aktuellen Stadtratsbeschlusses in Rede. Über die Höhe des Kaufpreises und den Verhandlungsstand können wir aus Gründen der Vertraulichkeit keine Angaben machen.“ Die Sparkasse Rhein-Nahe äußert sich auf Anfrage nicht dazu.
Von einem Umzug wären laut Stadt vor allem die im Ämterhaus untergebrachten Ämter betroffen, also das Bauamt, Sozialamt und Ordnungsamt sowie die Stadtkasse. In den Prozess würden selbstverständlich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter „soweit möglich“ einbezogen, bekräftigt Jürgen Port. Das Land Rheinland-Pfalz könnte den Kauf finanziell bezuschussen. Dazu schreibt Port: „Selbstverständlich ist die Kommune auf Fördermittel angewiesen. Der förderfähige Bedarf wird auf der Grundlage einer vom Landesinnenministerium erlassenen Verwaltungsvorschrift (Zuwendungen für Dienstgebäude) bemessen.“