Das Sparkassengebäude an der Mainzer Straße hat allmählich ausgedient. Derzeit entsteht am Fruchtmarkt in Bingen der Neubau zum neuen Beratungs-Center der Sparkasse Rhein-Nahe in der Stadtmitte. Gleichzeitig könnte der Bestandsbau mit der Stadt einen neuen Besitzer finden. Fragen und Antworten zum Neu- und Altbau.
Ähnliche Strategie wie in anderen Städten
Was sind die Gründe für den Neubau? Wie die Sparkasse auf Anfrage mitteilt, sprechen die Barrierefreiheit, die verkehrstechnisch gute Lage im Stadtzentrum, ein „modernes Beratungskonzept mit Möglichkeit für Kundenveranstaltungen“ und die Möglichkeit zur Verkleinerung der Büroräume dafür. Offenbar braucht die Bank nicht mehr so viel Platz wie im Bestandsbau.
Damit verfolgt die Sparkasse in Bingen eine ähnliche Strategie wie in Ingelheim, wo ebenfalls das Beratungs-Center in einen Neubau zog. So könnte man im Binger Neubau künftig beispielsweise eine Pop-Up-Fläche finden, auf der sich regionale Betriebe und Vereine präsentieren können. Außerdem soll es einen Veranstaltungsbereich und verschiedene Themenbereiche mit Regionalbezug zur Stadt Bingen geben. Weiterhin soll sich das Gebäude durch vollautomatische Kundenschließfächer, einen „großzügigen Selbstbedienungsbereich“ und eine innovative Arbeitsumgebung für die Mitarbeiter auszeichnen. So soll eine zeitgemäße Beratung ermöglicht werden.
Die Bauarbeiten würden gut verlaufen, so die Sparkasse: Demnächst könnten die Außenanlagen angegangen werden, auch der Innenausbau sei schon begonnen worden. Bei den Bauarbeiten werde auf schadstoffarmes Bauen und „hohe Schallschutzanforderungen“ geachtet. Auch würden eine Photovoltaikanlage zur Stromerzeugung und eine Geothermieanlage zur Kälte- und Wärmeversorgung des Gebäudes installiert. Voraussichtlich nach Ostern soll der Umzug des Beratungs-Centers erfolgen. Dabei werde mit der Eröffnung am Fruchtmarkt die SB-Filiale an der Basilikastraße aufgegeben.
Stadt Bingen möchte Bestandsgebäude kaufen
Währenddessen stellt sich die Frage, was mit dem Altbau passieren wird. Die Sparkasse Rhein-Nahe gibt dazu „aufgrund aktueller Verhandlungen“ keine Auskunft, jedoch die Stadt Bingen. Der Bestandsbau wurde ihr demnach zum Kauf angeboten. Kürzlich fasste der Stadtrat einen Grundsatzbeschluss zum Erwerb. Der Oberbürgermeister und der Stadtrat sind an einem Kauf sehr interessiert, weil die Stadt aufgrund von Platzproblemen im Ämterhaus und auf Burg Klopp eine alternative Lösung zur Unterbringung der Stadtverwaltung finden muss.