Das Binger Heilig-Geist-Hospital ist gerettet. Das geht aus einer Mitteilung vom Montag hervor. Die Gläubiger hatten zuvor auf einer Versammlung den Plänen von Insolvenzverwalter Jens Lieser zugestimmt, die vom Amtsgericht Bingen anberaumt worden war. Voraussichtlich kann das Insolvenzverfahren bereits zum 31. August aufgehoben werden.
Die Stadt Bingen und der Landkreis Mainz-Bingen hatten bereits auf ihren Sitzungen am 9. und 12. Juli 2024 dem Rettungsplan der Insolvenzverwaltung und der Finanzierung des Zukunftskonzeptes zugestimmt. Sowohl die Stadt Bingen als auch der Landkreis Mainz-Bingen übernehmen künftig jeweils 50 Prozent an der Krankenhausgesellschaft. Gleichzeitig hätten beide die Finanzierung auf die nächsten Jahre bis zu einer umfassenden Krankenhausreform sichergestellt.
Personal soll aufgestockt werden
„Damit ist der Weg frei und das Heilig-Geist-Hospital kann in die Sanierungsphase übergehen. Ich freue mich sehr, dass geradezu in Rekordzeit dieses für die Menschen in Bingen und in der Region so wichtige Krankenhaus nunmehr erhalten und fortgeführt werden kann. Ich danke allen Beteiligten, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die durch ihre Treue dem Haus gegenüber und ihrem Einsatz bei der Pflege der Patienten jeden Tag Großartiges leisten. Sie haben immer an die Rettung geglaubt, sich eingesetzt und sind die tragende Säule dieses Hauses“, sagt Insolvenzverwalter Jens Lieser. Großer Dank gebühre auch der Stadt Bingen und dem Landkreis Mainz-Bingen, ohne deren „rasches Handeln und finanzielles Engagement“ der Erhalt des Krankenhauses nicht möglich gewesen sei.
Das Zukunftskonzept sieht eine wirtschaftliche Stabilisierung durch die Umsetzung einiger Maßnahmen vor. So soll das Personal nicht abgebaut, sondern aufgestockt werden, um mehr Ressourcen zu nutzen, den Umsatz zu erhöhen und die Pflege zu verbessern. Die Anästhesie mit High-Care-Station inklusive dem Bereich der Beatmung (Weaning) wird fortgeführt und die Zahl der Betten überprüft. Zudem werden in den Bereichen Orthopädie und Unfallchirurgie weitere Fachärzte eingestellt.