Einige Wochen lang belagerten mehrere Obdachlose den Zaun am Westeingang des Mainzer Hauptbahnhofs, seit etwa zwei Wochen sind sie und die vielen Sachen, die am Zaun hingen und daneben lagen, verschwunden. Nun ist klar: Das Ordnungsamt selbst hat hier geräumt.
Das bestätigt die Pressestelle der Stadt Mainz am Freitag auf nochmalige Nachfrage von Merkurist. In einer ersten Anfrage hatte die Stadt zunächst keine Auskünfte darüber gegeben, ob das Lager tatsächlich geräumt wurde oder ob die drei Obdachlosen freiwillig den Ort verlassen hatten.
Räumung nach Ablauf einer Frist
Wie Ellen König aus der Pressestelle erklärt, seien die Mitarbeiter des Ordnungsamts nach der Beschwerde eines Bürgers mehrfach zu der Stelle an dem Parkplatz gefahren, hätten dort aber erst nach einigen Besuchen eine Person angetroffen. Sie hätten ihr das Ultimatum gestellt, innerhalb von zehn Tagen das Lager zu räumen. Als sich die Gegenstände nach Ablauf dieser Frist immer noch dort befunden hätten, seien die Sachen entfernt worden. Wertsachen und persönliche Gegenstände seien vor Ort nicht gefunden worden, so König.
„Es lag sehr viel Müll hier, aber nur selten waren Menschen zu sehen“, begründet König die Räumung. Daher sei auch befürchtet worden, dass sich „Ungeziefer“ ansiedele. Zudem seien die Säulen an dem Parkplatz als Toilette benutzt worden. „Auch sind solche Maßnahmen immer von der Jahreszeit abhängig, ob die Menschen etwa der Kälte ausgesetzt sind“, so König.
