Es ist kompliziert: Während das Corona-Infektionsgeschehen in Deutschland rasant an Fahrt aufnimmt, wird nun wieder über weitreichende Maßnahmen diskutiert, um die Krise möglichst unter Kontrolle zu bringen. Auch die rheinland-pfälzische Landesregierung wird wohl am Dienstagnachmittag handeln und die Corona-Regelungen verschärfen (wir berichteten). Ungeachtet dessen hatte der Chef des Robert-Koch-Instituts Lothar Wieler ein Verbot von Großveranstaltungen ins Spiel gebracht.
In Mainz wird nun mit Spannung erwartet, wie sich mögliche Verschärfungen der Regeln auf den Weihnachtsmarkt auswirken könnten. So gab es in den letzten Wochen bereits ein ständiges Hin und Her, was die Zugangsbeschränkungen auf dem Markt angeht. War noch vor zwei Monaten eine 2G-Regelung im Gespräch, setzte man bei der offiziellen Präsentation der Veranstaltung auf eine 3G-Regelung. Wenig später wurden mit Blick auf die aktuelle Corona-Bekämpfungsverordnung alle Maßnahmen fallen gelassen. Ehe man sich nun für eine teilweise Maskenpflicht ausspricht, insbesondere in „Anstehsituationen“ vor Essens- und Getränkeständen, gleichzeitig aber auch keine 2G-Regelung mehr ausschließt, wie Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) andeutete.
Zeitfenster für Entscheidung wird immer kleiner
Doch was nun tatsächlich kommt, ist momentan in der Schwebe. Im schlimmsten Fall könnte doch noch eine Absage drohen. Auf diese hofft die Mainzer Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU) nicht, wie sie gegenüber Merkurist sagt. Zur Zitterpartie gerät die Entscheidung aber dennoch. „Wir haben verschiedene Szenarien durchgespielt und durchgeplant, alles hängt jetzt von der Entscheidung des Landes am Dienstag beziehungsweise von der Ministerpräsidenten-Konferenz am Donnerstag ab.“ Gleichzeitig werde das Zeitfenster bis zum Start des Markts immer kleiner, sagt Matz. Man müsse sich nun eigentlich für eine Variante entscheiden.
Denn inzwischen seien schon viele Stände aufgebaut und man könne jetzt nicht mehr einfach alles zurückdrehen. Eine 2G-Regelung sei wegen der dann notwendigen Einhausung des Geländes schwierig, möglicherweise könnten dann auch die Fluchtwege nicht mehr gewährleistet werden. Fix sei also Stand jetzt noch nichts. „Die Prüfungen laufen noch, es ist alles relativ offen“, so Matz. Eine Entscheidung, wie es nun mit dem Mainzer Weihnachtsmarkt weitergeht, werde dann bis zum Ende der Woche fallen.