Es ist ein großer Aufwand für die Mainzer Einsatzkräfte: In einem Radius von 500 Metern um die Weltkriegsbombe in der Nähe des Alten Jüdischen Friedhofs sollten am Donnerstagmorgen bis 9 Uhr keine Menschen mehr sein.
SWR-Gelände, Hotels und Schulen evakuiert
Gegen 8:40 Uhr war die Evakuierung noch in Gang, die Anwohner verließen ihre Wohnungen. Im Vergleich zur Lage bei der letzten Bombenentschärfung am 26. April sei es diesmal aufwendiger, die Menschen in Sicherheit zu bringen, so Rinaldo Roberto, Pressesprecher der Mainzer Polizei. Jetzt müssten dreimal mehr Menschen aus einem Gefahrengebiet heraus.
Es hätte am Mittwoch- und am Donnerstagmorgen gegen halb 9 Lautsprecherdurchsagen gegeben, um die Leute zu informieren. Die Leute würden zudem gebeten, auch bei ihren Nachbarn zu klingeln und sie zu informieren, vor allem, wenn diese schon älter seien.
Unter anderem liegt das Gelände des SWR im Evakuierungsbereich und muss komplett menschenleer sein. Die letzte Sendung sei dort um 7:30 Uhr gewesen, so SWR-Mitarbeiter. Regionalnachrichten würden nun von einem Übertragungswagen am Bruchweg gesendet, die meisten SWR-Mitarbeiter würden am Donnerstag in Stuttgart arbeiten.
Altenheime liegen laut Stadtpressesprecherin Sarah Heil nicht im Evakuierungsbereich, es gebe aber eine Senioren-WG. Ein Transport aus der Gefahrenzone sei für diese WG organisiert worden. Außerdem lägen Hotels und Schulen im Evakuierungsradius. Sie hätten aber selbst dafür gesorgt, dass geräumt werde. Alle öffentlichen Behörden außerhalb des Evakuierungsradius seien geöffnet – damit auch das Bürgeramt, das nur knapp außerhalb der Gefahrenzone liegt.
Überprüfung läuft seit 9 Uhr
Seit 9 Uhr sind alle Straßen im Radius von 500 Metern um die Bombe gesperrt, kein Verkehr darf mehr in die Gefahrenzone hineinfahren. „Wir lassen den Bereich jetzt leerlaufen“, sagt Polizeisprecher Rinaldo Roberto. „Wer rausfährt, muss draußen bleiben.“
Außerdem haben die Einsatzkräfte um 9 Uhr zu prüfen begonnen, ob sich wirklich keine Menschen mehr in der Evakuierungszone aufhalten. Man habe die Fläche in zwölf Bereiche untergliedert, die von zwölf Suchteams gesichert würden. 300 Menschen seien für die Evakuierung im Einsatz, die meisten davon ehrenamtlich.
Die Einsatzkräfte klingeln nun überall und sprechen Leute, die noch in der Gefahrenzone herumlaufen, an. Manche Leute seien nicht zum Briefkasten gegangen oder hätten sich nicht richtig über die Evakuierungszone informiert, so ein ehrenamtlicher Feuerwehrmann bei den Suchtrupps. Wenn sie damit fertig sind, kommt der Polizeihubschrauber zum Einsatz.
Alle Infos seit dem Fund könnt ihr auch in unserem Liveticker nachlesen – unter diesem Link.