Bei Bauarbeiten auf dem Biotech-Campus wurde eine 500 Kilogramm schwere amerikanische Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden. Am Freitagmittag ist die Bombe nun entschärft worden. 3500 Menschen in einem Umkreis von 750 Metern hatten daher ihre Wohnungen verlassen müssen, Teile des Uni-Campus, mehrere Kindergärten und eine Flüchtlingsunterkunft wurden geräumt. Auch die Saarstraße, die Koblenzer Straße und die Radwege bei Bretzenheim wurden gesperrt, Busse fuhren Umleitungen. Merkurist war live vor Ort.
14:20 Uhr: So wurde die Bombe entschärft
Laut dem Kampfmittelräumdienst hatte die Weltkriegsbombe zwei Zünder, die entschärft werden mussten, „einen im Kopf und einen im Heck“, erklärt Alexander Schäfer gegenüber Merkurist. Die Bombe wurde direkt in der Grube entschärft und anschließend auf einen Lkw geladen, so Schäfer. Vier Mitarbeiter waren dabei im Einsatz, die Entschärfung dauerte etwa eine Stunde. Nun wird die Bombe erst in ein Zwischenlager gebracht und dann vernichtet.
14:10 Uhr: Einsatzleiter lobt Anwohner
Zwei Tage intensiver Vorbereitung habe diese Maßnahme erfordert, erklärt Einsatzleiter Stefan Behrendt – von der Warnung der Bevölkerung bis zur Räumung und Unterbringung der Menschen. „Aus unserer Sicht hat alles hervorragend funktioniert.“
Die Anwohner seien der Aufforderung, den Bereich zu verlassen, „flächendeckend nachgekommen“. Die Evakuierung habe daher keine weiteren Probleme gemacht.
13:50 Uhr: Weitere Bombenfunde möglich
In einem Statement erklärt Haase, wie reibungslos und sicher vor allem die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte an diesem Vormittag funktioniert habe. Er sagt aber auch, dass dieser Einsatz eine „Blaupause“ für die nächsten Jahre sein könne, „die wir vielleicht das ein oder andere Mal nochmal brauchen werden“.
Denn dass weitere Weltkriegsbomben in diesem Bereich gefunden würden, sei nicht auszuschließen. „Dieser Bereich hier oben war ja eine Haupteinzugsrouten während der Bombardierung von Mainz.“
13:47 Uhr: Busse und Straßenbahnen fahren wieder
Laut der Mainzer Mobilität (MM) können auch die Busse und Straßenbahnen wieder auf ihren regulären Linienwegen fahren.
13:45 Uhr: OB Haase vor Ort
Der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) sowie Einsatzleiter Stefan Behrendt machen sich einen eigenen Eindruck von der Lage vor Ort.
13:33 Uhr: Bombe ist fertig zum Transport
Die Weltkriegsbombe ist gesichert und wird für den Transport fertig gemacht. Der Kampfmittelräumdienst wird sie später auf einem Sicherheitsgelände auseinanderbauen.
13:13 Uhr: Bombe ist entschärft
Die Weltkriegsbombe, die unter der Woche zwischen Saarstraße und Mewa Arena gefunden wurde, ist am Freitag erfolgreich entschärft worden. Das bestätigen Einsatzkräfte vor Ort. Anwohner können in ihre Wohnungen zurückkehren.
13 Uhr: Ende der Entschärfung noch nicht klar
Die Mitarbeiter des Kampfmittelräumdiensts sind seit etwa 12:20 Uhr dabei, die 500 Kilogramm schwere Weltkriegsbombe zu entschärfen. Noch ist aber völlig unklar, wann sie ihre Arbeit abgeschlossen haben werden. Die Sperrungen werden weiter aufrecht erhalten.
12:15 Uhr: Personen gesichert
Die aus dem Hubschrauber heraus entdeckten Personen hat die Polizei nun aus der Gefahrenzone gebracht. Es gibt grünes Licht für die Entschärfung.
12:05 Uhr: Hubschrauber entdeckt Menschen
Kurz nach Freigabe zur Entschärfung hat die Polizei aus dem Hubschrauber heraus noch ein paar Menschen entdeckt, unter anderem auf einem Spielplatz. Die Entschärfung verzögert sich daher:
11:55 Uhr: Entschärfung kann beginnen
Alle Menschen befinden sich außerhalb der Gefahrenzone. Fünf Minuten vor der geplanten Zeit beginnt der Kampfmittelräumdienst mit der Entschärfung der Weltkriegsbombe. Wenn alles gut geht, können die Anwohner schon bald wieder in die Häuser zurückkehren.
11:40 Uhr: Betreuungsstelle in Drais eingerichtet
Eine Betreuungsstelle für die Anwohner, die keine Unterbringungsmöglichkeit haben, wurde in der Sporthalle Drais eingerichtet. Laut Feuerwehr sind 140 Personen hier untergebracht. Teilweise kommen sie aus der Flüchtlingsunterkunft, auch ältere Menschen sind darunter. Kräfte von mehreren Rettungsdiensten sind vor Ort, um die Menschen zu versorgen. Es gibt Getränke und Essen und bei Bedarf medizinische Hilfe.
In Drais wurde zudem eine mobile Feuerwache eingerichtet, um im Notfall die nicht betroffenen Gebiete versorgen zu können, zum Beispiel im Falle eines Brands.
11:15 Uhr: Immer noch Menschen in Evakuierungszone
Laut Polizei befinden sich vereinzelt immer noch einige Menschen in der Gefahrenzone. Auf der Saarstraße waren noch Radfahrer unterwegs, auch am Europakreisel unmittelbar am Fundort der Bombe wurde eine Person gesichtet.
In den Wohnungen treffen die Kontrolltrupps ebenfalls noch auf Bewohner. In einem Fall war die Sprachbarriere Grund für die verpasste Evakuierung, eine andere Person kam aus der Nachtschicht und hatte die Ankündigungen offenbar verpasst.
11:00 Uhr: Polizeihubschrauber im Einsatz
Der Polizeihubschrauber „Sperber 2“ ist über Münchfeld im Einsatz und liefert Kamerabilder an die Polizei. Laut Polizeisprecher Markus Weyerhäuser verläuft aktuell alles nach Plan.
10:50 Uhr: Trupps kontrollieren Gefahrenzone
Um sicherzugehen, dass sich niemand mehr in der Gefahrenzone befindet, kontrollieren 28 Fußtrupps mit Kräften von Polizei, Feuerwehr und THW das Gebiet. Sie klingeln bei allen Wohnhäusern und Firmen und schauen durch die Fenster. Die Polizei empfiehlt, auch Haustiere mitzunehmen, die sich in der Gefahrenzone befinden.
10:40 Uhr: Lange Staus im Umkreis
Der Verkehr, der von der Autobahn kommt, wird über die Straße „Am Leichborn“ umgeleitet. Ein Durchkommen auf der Saarstraße und in Teilen von Hartenberg-Münchfeld ist nicht mehr möglich. Um die Gefahrenzone herum haben sich bereits lange Staus in alle Richtungen gebildet, vor allem in Gonsenheim gibt es laut Polizei ein großes Verkehrsaufkommen.
10:05 Uhr: Gefahrenbereich ist komplett abgesperrt
Seit 10 Uhr müssen alle Menschen den Gefahrenbereich verlassen haben, die Außengrenzen sind abgesperrt. Nun beginnen die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und THW mit den Kontrollgängen.
10 Uhr: Das sagt die Mainzer Feuerwehr
Wie wurden die Menschen über die Evakuierungsmaßnahmen informiert? Was werden die nächsten Schritte sein? Was passiert, wenn nicht alle Menschen die Gefahrenzonen verlassen wollen?
Der Pressesprecher der Feuerwehr Mainz, Michael Ehresmann, gab Merkurist ein Kurzinterview.
9:35 Uhr: Seniorenheimbewohner werden verlegt
Bewohner und Mitarbeiter des ASB Seniorenwohnheims werden nun innerhalb des Gebäudes verlegt. Außerdem müssen etwa zehn nicht mobile Anwohner im Evakuierungsbereich mit Rettungswagen gefahren werden, eine davon ist bettlägerig. Vier Rettungswagen und sechs Behindertentransporte sind im Einsatz.
*In einer vorherigen Fassung hatten wir geschrieben, dass das Altenheim evakuiert wird. Das stimmte nicht.
9:25 Uhr: 260 Einsatzkräfte vor Ort
Ab 10 Uhr werden 28 Fußtrupps mit Kräften von Polizei, Feuerwehr und THW den Gefahrenbereich kontrollieren. Zusätzlich ist ein Hubschrauber der Polizei unterwegs. Erst wenn sichergestellt ist, dass sich niemand mehr in der abgesperrten Zone befindet, kann der Kampfmittelräumdienst mit der Entschärfung beginnen.
Rund 260 Einsatzkräfte von Polizei, Brand- und Katastrophenschutz, öffentlichem Rettungsdienst sowie des THW sind aktuell im Einsatz. 2500 Flugblätter wurden verteilt, teils in verschiedenen Sprachen. Außerdem hat die Feuerwehr mehrmals per Lautsprecher Durchsagen gemacht. In Drais wurde eine mobile Feuerwache eingerichtet.
9:15 Uhr: Busse fahren Umleitungen
Ab 9:45 Uhr müsst ihr mit Einschränkungen im Bus- und Straßenbahnverkehr rechnen. Wegen der Vollsperrung der Saarstraße und der Koblenzer Straße müssen Busse Umleitungen fahren, dadurch kommt es laut der Mainzer Mobilität (MM) zu Verspätungen. Betroffen sind Busse und Straßenbahnen der Linien 6, 9, 51, 53, 54, 55, 56, 58, 59, 74 und 78.
9 Uhr: Die Evakuierungen laufen
Alle Menschen im Gefahrengebiet müssen bis 10 Uhr den Bereich verlassen. Dazu gehören Teile der Gewerbegebiete „Am Sägewerk“ und „Kisselberg, die Fachhochschule in der Lucy-Hillebrand-Straße und das Studierendenwohnheim sowie Teile des Campus der Johannes Gutenberg-Universität und von Münchfeld.
Hilfsbedürftige Personen können sich unter dem Bürgertelefon (06131 12-4634) melden. Eine Betreuungsstelle wurde in der Sporthalle in Drais eingerichtet. Die Busse dorthin fahren jeweils ab 8:15 Uhr, 9 Uhr und 9:45 Uhr verschiedene Stellen an. Den Plan dazu findet ihr hier.