Mainzer Mehdi Jafari Gorzini mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Für sein jahrzehntelanges Engagement in der Integrationsarbeit wurde der Mainzer Mehdi Jafari Gorzini mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Mainzer Mehdi Jafari Gorzini mit Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Der Mainzer Mehdi Jafari Gorzini ist mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Das teilt die Stadtverwaltung Mainz mit. Der 68-jährige ehemalige Ministerialbeamte und Sportler wurde für sein herausragendes Engagement in der Integrationsarbeit und für den interkulturellen Dialog geehrt. Die feierliche Zeremonie fand auf Schloss Namedy in Andernach statt.

Jafari Gorzini, der 1979 als Flüchtling aus dem Iran nach Deutschland kam, zeigte sich von der Ehrung durch das Bundespräsidialamt überrascht. „Ich war wirklich aus allen Wolken gefallen, als ich den Brief im Briefkasten fand“, so der Preisträger. Nach seiner Flucht studierte er unter anderem Politikwissenschaft, Pädagogik und Psychologie an der Universität Mainz.

Brückenbauer in Politik und Gesellschaft

Vorgeschlagen für die Auszeichnung wurde er von Dr. Kambiz Ghawami, dem Geschäftsführenden Vorsitzenden des Deutschen Komitees des World University Service (WUS). Für diese Organisation, die sich für die Rechte ausländischer Studenten einsetzt, engagiert sich Jafari Gorzini bereits seit 1987. „Bildung ist das Fundament für Integration und Teilhabe. Doch trotz unserer langjährigen Arbeit bleibt der WUS in der breiten Öffentlichkeit oft unsichtbar“, erklärte er in seiner Dankesrede.

Im Laufe der Jahre war er zudem als Berater für die Grünen-Bundesminister Joschka Fischer und Jürgen Trittin sowie für die rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck und Malu Dreyer tätig. In den 90er-Jahren war er Mentor von Grünen-Politiker Cem Özdemir.

Engagement im Sport und für die Heimat

Ein besonderes Anliegen sei Jafari Gorzini seine Arbeit im Sportverein ASV Mainz 88. Dort ist er seit seiner Ankunft in Deutschland 1979 nicht nur als Ringer, sondern auch als Vorstandsmitglied aktiv. „Der Sportverein ist für mich mehr als nur ein Ort der Bewegung. Er ist ein Ort der Begegnung, der Toleranz und der Vielfalt“, so Jafari Gorzini. Ehrenamtlich engagiert er sich außerdem im Flüchtlingsrat Mainz, im Ausländerbeirat und im Migrantenbeirat der Gewerkschaft Verdi.

Die Verbindung zu seiner Heimat im Iran ist nach wie vor stark, auch wenn er die politische Situation dort als schwierig betrachtet. „Ich hoffe, eines Tages zurückkehren zu können. Aber wie ein alter Sportler sagt: Die Hoffnung stirbt zuletzt“, schließt er.

Vor wenigen Tagen wurde auch der Mainzer Behrouz Asadi mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.