Das Fahrrad wird in Mainz offenbar immer beliebter: Laut ersten Ergebnissen der Mobilitätsbefragung 2023 legen Mainzer inzwischen 26 Prozent aller Wege mit dem Fahrrad zurück (wir berichteten). Verkehrsdezernentin Janina Steinkrüger (Grüne) zufolge ist das ein Zeichen dafür, dass die Verkehrswende in Mainz auf dem richtigen Weg sei.
„Erfreuliche Zahlen“
Im Vergleich zur letzten Mobilitätsbefragung im Jahr 2019 hat der Fahrradverkehr in Mainz um fünf Prozentpunkte zugenommen – der motorisierte Individualverkehr (MIV) hingegen ist von 39 auf 36 Prozent gesunken. „Das sind sehr erfreuliche Zahlen“, sagt Steinkrüger. Für sie würden die Umfrageergebnisse die bisherige Verkehrspolitik bestätigen: „Mehr Platz für den Menschen, weniger Platz für Blech – ob es fährt oder steht.“
Vor allem das Einkaufverhalten hebt Steinkrüger in den Ergebnissen hervor: Einkäufe für den täglichen Bedarf erledigen 40 Prozent mit dem Auto, bei sonstigen Einkäufen sind es 43 Prozent. Der Rest ist beim Einkaufen mit dem ÖPNV, mit dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs. „Das ist die Bestätigung, dass ein Großteil der Kunden eben nicht mit dem Auto kommt“, so Steinkrüger.
Noch mehr Potenzial für Radverkehr und ÖPNV
Dennoch sieht Steinkrüger noch dringenden Handlungsbedarf, um den Straßenverkehr für Fahrradfahrer sicherer zu gestalten. In der Mobilitätsbefragung gaben 19 Prozent der Befragten an, auf das Fahrrad zu verzichten, weil es zu gefährlich sei. 14 Prozent bemängelten zu wenige Radwege. „Da gibt es durchaus das Potenzial, noch mehr Menschen auf das Rad oder in den ÖPNV zu setzen.“
Konkrete Pläne anhand der Mobilitätsbefragung gebe es noch nicht. Doch grundsätzlich spricht Steinkrüger sich klar für den weiteren Ausbau von Radwegen und Fahrradstraßen aus: „Die Möglichkeit haben wir nicht so häufig, aber das gibt uns die Bestätigung, auch mal mutige Entscheidungen zu treffen.“
Voraussichtlich im Januar sollen alle Ergebnisse aus der Mobilitätsbefragung 2023 ausgewertet sein. Dann wolle die Stadt die Studie der Mainzer Öffentlichkeit vorstellen – mit einem „abendfüllenden Programm“, so Steinkrüger.
Weitere Informationen zur Mobilitätsbefragung 2023 findet ihr hier: