Seit Jahren wird über diese Frage kontrovers diskutiert: Sollten Böllern und das Abbrennen von Feuerwerk an Silvester verboten werden? Mit einer aktuellen Petition wendet sich das Kolibri Kollektiv direkt an Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) und fordert, privates Böllern an Silvester zu verbieten. Haase selbst hatte sich im OB-Wahlkampf für ein Verbot ausgesprochen.
Generell steht die Stadt Mainz dem Böllern eher kritisch gegenüber. „Die Stadt Mainz unterstützt das Ansinnen der Petition, möglichst als Privathaushalt auf die Nutzung und das Abfeuern von Raketen und Böllern zu verzichten, aus vielerlei Gründen“, sagte Pressesprecherin Sarah Heil. Ein Verzicht reduziere Verletzungs- und Brandgefahren, senke zudem Feinstaubemissionen und Lärm und führe zu weniger Müll im gesamten Stadtgebiet. Von einem Verbot spricht die Stadt allerdings noch nicht.
Doch wie sehen es die Merkurist-Leser? Das wollten wir am Freitag in einer Blitzumfrage auf unserer Seite wissen. Mitgevotet haben 1590 Leser. Die Frage lautete: „Sollte Böllern an Silvester verboten werden?“
Mehrheit für „offizielles Stadt-Feuerwerk“
Nur 25 Prozent entschieden sich für die Option „Nein, privates Böllern weiterhin erlauben!“ 34 Prozent wollen das Böllern „ganz verbieten“. Am häufigsten (41 Prozent) wurde die dritte der zur Auswahl stehenden Antworten gewählt: „Privates Böllern verbieten, stattdessen offizielles Stadt-Feuerwerk.“
Möglich ist, dass die zwei Tierunfälle am Donnerstag, über die Merkurist exklusiv berichtete, einen Einfluss auf das Ergebnis hatten. Kurz vor 18 Uhr war ein Hund bei der Ausfahrt Gonsenheim/Drais auf die Saarstraße gerannt und wurde von einem Auto erfasst. Ersten Erkenntnissen zufolge lief er vor dem Unfall von zu Hause weg, weil er von einem Böller aufgeschreckt worden war.
Ein ähnlicher Vorfall ereignete sich nur kurz darauf auf der A60: Eine große Dogge hatte sich wohl vor explodierenden Böllern erschrocken und von der Leine losgerissen. Der Hund lief auf Höhe des Autobahndreiecks Mainz auf die Fahrbahn und wurde von mindestens neun Autos überfahren.