Während die Profis des 1. FSV Mainz 05 in der Bundesliga gegen den Abstieg kämpfen, siegen sich die Spieler der Mainzer U19-Mannschaft durch den Europapokal. Weil sie im Frühjahr 2023 Deutscher Meister wurden, dürfen die Nachwuchskicker der 05er in der Jugend-Champions-League, der Uefa Youth League, antreten. Nachdem sie zuletzt den Nachwuchs des großen FC Barcelona schlugen, folgte der nächste Sieg vor rund einer Woche gegen die U19 von Manchester City. Um die Mainzer Junioren ist in der Stadt gerade ein regelrechter Hype ausgebrochen.
Anders als bei den Bundesliga-Profis finden die Spiele der U19 im Stadion am Bruchweg statt. Und das wird zum Luxusproblem für Mainz 05: Aus Lärmschutzgründen dürfen ins Bruchwegstadion nämlich nur noch knapp 7100 Fans. Die Tickets für das Europapokal-Viertelfinale gegen den FC Porto in der kommenden Woche waren nach rund fünf Minuten ausverkauft.
Was für das Stadion am Bruchweg spricht
Weil die möglichen Halbfinal- und Finalspiele der Youth League in Nyon (Schweiz) ausgetragen werden, ist das Viertelfinale definitiv das letzte Europapokal-Fest am Bruchweg – zumindest in dieser Saison. Nicht wenige Fans, die beim Ticketvorverkauf leer ausgegangen waren, wünschen sich nun, dass das Viertelfinale in die Mewa Arena mit ihren mehr als 30.000 Plätzen verlegt wird. Dem schob Mainz 05 aber schon einen Riegel vor. Am Montag erklärte der Verein auf seiner Website, warum die Euro-Helden weiter im Stadion am Bruchweg spielen werden. Einerseits begründet der FSV die Entscheidung damit, dass die U19-Spieler nicht aus ihrer gewohnten Heimspielstätte gerissen werden sollen. Das Stadion sei sozusagen die „Wohlfühlstätte“ der jungen Kicker.
Zudem setzt man beim FSV auf die besondere Bruchweg-Atmosphäre. In einem ausverkauften Bruchwegstadion herrscht eben mehr Stimmung als in einer Arena mit womöglich 10.000 bis 15.000 freien Plätzen. Es sei sogar der „ausdrückliche Wunsch“ der Mannschaft gewesen, nun nochmals im Bruchwegstadion anzutreten, teilt Mainz 05 mit. Wegen der höheren Kosten für die Infrastruktur (Bierstände, Ordner, ÖPNV) hätten die bisher günstigen Ticketpreise für das U19-Spiel angehoben werden müssen, wenn das Spiel in die Arena verlegt worden wäre. Auch das wollten die 05er nicht. Als die U19 im Frühjahr die Meisterschaft gegen Dortmund in der Mewa Arena gewann, war der Deutsche Fußball-Bund (DFB) Ausrichter des Finals und übernahm die Kosten. Diesmal muss Mainz 05 selbst für die Kosten aufkommen.