Sie sind noch keine Profis – und werden in Mainz trotzdem schon wie Fußball-Helden gefeiert. Am Dienstagabend besiegte die U19-Mannschaft des FSV den großen FC Barcelona in der Nachwuchs-Champions-League (UEFA Youth League). 2:2 stand es nach 90 Minuten – erst im Elfmeterschießen fiel die Entscheidung. Dort wurde Torhüter Louis Babatz zum Helden: Der Sohn von 05-Legende Christof „Bum-Bum“ Babatz hielt gleich zwei Elfmeter der Spanier.
Fast genau so berauschend wie der kämpferische Auftritt der Jung-05er war die Atmosphäre im Bruchwegstadion. Rund 8000 Zuschauer weckten bei vielen Fans nostalgische Erinnerungen an große 05-Spiele am Bruchweg. Während die Profis zuletzt biedere Auftritte in der Fußball-Bundesliga zeigten, erfrischten die Mainzer Junioren mit Geschick, Kampf und Teamgeist.
U19-Helden werden gefeiert
Und so liest man nach dem Barcelona-Sieg in sozialen Medien häufig die Fan-Forderung, die U19-Mannschaft statt der Profis in der Bundesliga auf das Feld zu schicken – mal mehr und mal weniger ernst gemeint. Auch der ehemalige Mainz-05-Spieler Alexander Hack meldete sich in den Instagram-Kommentaren des Mainzer Nachwuchses zu Wort: „Famos!!! Glückwunsch“, schrieb Hack. Ex-Stadionsprecher Klaus Hafner postete bei Facebook: „Was für ein Spiel. Was für ein Abend. Herzlichen Glückwunsch an das Team und Volker Kersting (Nachwuchs-Chef bei Mainz 05)“. Beiträge zum Barcelona-Sieg wurden in den sozialen Medien hundertfach geliked.
U19-Kapitän Daniel Gleiber sagte nach dem Spiel: „Ich weiß gar nicht, ob Barcelona Mainz überhaupt kannte. Dass wir gegen eine der größten Akademien der Welt so einen Kampf abliefern und sie schlagen, ist einfach überragend.“ Nicht unerwähnt sollte auch die Leistung von U19-Trainer Benjamin Hoffmann bleiben, der im vergangenen Frühjahr mit dem Gewinn der U19-Meisterschaft überhaupt den Grundstein für das Barcelona-Spiel legte.
Es dürfte einer der letzten Auftritte von Hofmann als Trainer der U19 gewesen sein: Wie Mainz 05 kürzlich erklärte, soll Hoffmann nun die U23-Mannschaft beim FSV übernehmen. Nicht wenige Fans fragen sich inzwischen, ob Hoffmann nicht sogar am besten als Trainer der Mainzer Profis aufgehoben wäre. Sichtlich stolz sagte der Trainer nach dem Einzug seiner Mannschaft ins Achtelfinale der UEFA Youth League: „Wir gehören zu den 16 besten Jugendteams Europas. Das ist eine Aussage, die aller Ehren wert ist.“
Am kommenden Freitag (9. Februar) wird ausgelost, gegen wen die Jung-Mainzer dann in der nächsten Runde antreten dürfen.
