So sah Mainz früher aus

Kirschgarten in den 90ern, Ludwigsstraße in den 70ern und die alte Liebfrauenkirche: Früher sahen einige Ecken in Mainz noch ganz anders aus als heute. Wie genau, zeigen wir euch im zehnten Teil unserer Serie.

So sah Mainz früher aus

Wie sah Mainz früher aus? Wir haben alte Bilder gesammelt und zeigen sie euch in unserer Serie. Im zehnten Teil gibt es weitere Bilder aus den unterschiedlichsten Epochen.

Kirschgarten in den 1990ern

Vor 30 Jahren, also 1993, sah es am Kirschgarten in der Mainzer Altstadt so aus. Wo heute im „Bergschön“ Essen serviert wird, gab es früher noch das „Doctor Flotte“. Günther Seifert eröffnete die Gaststätte Ende 1978, zwölf Jahre später übernahm seine Tochter Daniela. Im März 2016 kam das Aus – der Pachtvertrag wurde nicht verlängert. Nachfolger war zunächst das spanische Lokal „Don Pintxo“.

Wie ihr in Teil 6 sehen könnt, parkten hier in den 1970er-Jahren noch Autos vor dem Lokal (damals noch „Weinstube zum Kirschgarten“). Einige Häuser waren außerdem noch nicht restauriert worden.

Höfchen / Ludwigsstraße in den 1970ern

Das folgende Bild von Fotograf Gerd Eichmann stammt aus dem Jahr 1975.

Im Vordergrund ist der Brunnen am Höfchen zu sehen, ganz hinten der Bassenheimer Hof am Schillerplatz. Dazwischen liegt also die Ludwigsstraße, die damals noch eine viel befahrene Straße war. Durch die herangezoomte Perspektive sind das Staatstheater rechts und die Gutenberg-Statue links nicht im Bild. Dafür sieht man auf der rechten Seite einige Geschäfte, die es heute noch gibt: Fink Schuhe (Ludwigsstraße 7), Dauscher Schuhe (Ludwigsstraße 9) und WMF (Gutenbergplatz 1).

Links im Bild sind die Pavillons der Ludwigsstraße zu sehen sowie ein Schild von Hertie, dem Vorgänger von Karstadt. Links hinter dem Bassenheimer Hof erkennt man noch ganz klein das Schild von Binding Bier. 1973 hatte Binding seine Niederlassung West auf dem Kästrich eröffnet. Elf Jahre später zog die Brauerei in ein neues Gebäude nach Hechtsheim, ehe sie 1990 ganz aus Mainz verschwand.

Liebfrauenkirche

Das dritte Bild zeigt das Mainzer Liebfrauenstift (auch: St. Maria ad gradus). Kirche und Stiftsgebäude wurden am 23. November 1069 eingeweiht. Mehrmals in ihrer Geschichte wurden die Gebäude zum Beispiel durch Feuer oder Blitzschlag beschädigt und wieder errichtet. 1793 brannte die Kirche schließlich vollständig nieder, die Ruine wurde 1804 abgerissen. Von der Liebfrauenkirche, einer Tauf- und Wallfahrtskirche, ist aber noch heute etwas erhalten: das Taufbecken, das heute im Querhaus des Mainzer Doms steht. Außerdem sind zur Erinnerung an die Kirche deren Umrisse in Sandstein auf dem heutigen Liebfrauenplatz eingelassen.

Ihr wollt weitere alte Bilder von Mainz sehen? Hier geht es zu Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5, Teil 6, Teil 7, Teil 8 und Teil 9.