Wie sah Mainz früher aus? Wir haben alte Bilder gesammelt und zeigen sie euch in unserer Serie. Hier geht es zu Teil 1, Teil 2, Teil 3, Teil 4, Teil 5, Teil 6, Teil 7 und Teil 8. Im neunten Teil gibt es weitere Bilder aus den unterschiedlichsten Epochen.
MediaDrom in Finthen
Die Geschichte des MediaDroms begann Mitte der 1990er-Jahre und ging auf eine Idee des ZDF zurück. Wie die Seite quotenmeter.de schreibt, wollte der Sender damals seinen Altersdurchschnitt senken. Dafür erfanden die Verantwortlichen das neue Fernsehformat „Power Vison“, das vor allem jüngeres Publikum ansprechen sollte. Das ZDF versprach den Zuschauern ein „musikalisches Beben“ – und dieses sollte im MediaDrom stattfinden. Bis zu 4000 Besucher und zwei Bühnen fasste die extra für die Show entworfene, transportable und aufblasbare Hightech-Halle.
Zum Auftakt des Formats am 24. November 1995 stand das MediaDrom auf dem Flugplatz Finthen, wo man innerhalb von wenigen Tagen gleich mehrere Shows aufzeichnete. Die Titel der einzelnen Konzerte waren „Deutsch pur“, wo unter anderem PUR und Schwester S (Sabrina Setlur) auftraten, sowie „Alternative Rock“ mit Fury In The Slaughterhouse und Alanis Morissette. Mit die besten Quoten hatte die Ausgabe „Dancecharts“ mit Techno- und Euro-Dance-Stars wie Scooter, Dune und Culture Beat.
Insgesamt blieben die Quoten jedoch weit hinter den Erwartungen zurück. Nach einer weiteren Ausgabe mit dem Titel „Die Fete“ setzten die Verantwortlichen das Format wieder ab. Mit dem Ende von „Power Vision“ wurde auch das MediaDrom überflüssig. Nach Aussagen der ZDF-Pressestelle sei es vom Architekten zunächst eingelagert, dann mehrfach verkauft und zuletzt am Hamburger Hafen aufgestellt worden. Der aktuelle Verbleib ist ungeklärt.
Markt in den 1980ern
Das folgende Foto zeigt den Markt. Es wurde uns vom Unternehmen „Listmann“ zur Verfügung gestellt, das sich damals noch im Eckhaus Markt 19 und 21 beziehungsweise Markt 23-29 befand. Auf der Webseite von Listmann könnt ihr nachschauen, welch lange Tradition das Geschäft in Mainz hat. Von 1898 bis zur Bombennacht am 27. Februar 1945 und dann wieder ab 1956 saß Listmann an der Schillerstraße. Im Jahr 1982 zog das Unternehmen dann an den Markt. Aus dieser Zeit stammt auch das Foto.
Im Jahr 2000 zog Listmann dann in die Geschäftsräume in der Schöfferstraße, wo es auch heute noch sitzt. 2003 wurden die Fassaden von Markt 19 und 21 wiederhergestellt und Markt 23-29 neu gestaltet. Seitdem sitzt dort das Modehaus Sinn. Links im Bild seht ihr noch das frühere Geschäft „Korb-Schneider“ an der Ecke zum Rebstockplatz.
Altes St. Bonifaz
Derzeit ist der Platz vor der Kirche St. Bonifaz in der Neustadt eine große Baustelle. Der „Eingang zur Mainzer Neustadt“ soll verschönert werden. Doch auch die Kirche selbst sah früher ganz anders aus. Der heutige Bau wurde erst im Jahr 1954 fertiggestellt. Neun Jahre zuvor war das ursprüngliche St. Bonifaz im Zweiten Weltkrieg zerstört worden.
Und wie alte Bilder beweisen, war der Ursprungsbau durchaus beeindruckend. Die neugotische Basilika war Ende des 19. Jahrhunderts gebaut worden. Zusammen mit dem Mainzer Hauptbahnhof, der zehn Jahre vorher eröffnet wurde, bildete die Kirche ein perfektes Eingangstor für Zugreisende.