Ein 77-jähriger Arzt aus Bad Kreuznach ist vom Amtsgericht Bad Kreuznach wegen Vergewaltigung verurteilt worden. Wie der SWR berichtet, sah es das Gericht als erwiesen an, dass der Mann vor vier Jahren eine damals 18-jährige Frau vergewaltigt hat (wir berichteten). Der Arzt wurde zu einer Haftstrafe von zwei Jahren auf Bewährung verurteilt.
Der Arzt und Geschäftsmann, der Geschäfte und Restaurants in Bad Kreuznach, Mainz und Frankfurt besitzt, hatte laut Gericht immer wieder junge Menschen nach Deutschland geholt, um ihnen Praktikumsstellen zu vermitteln. Darunter war auch das Opfer.
Die junge Frau übernachtete 2021 mehrfach bei dem Angeklagten, der sie wiederholt bedrängt haben soll. Als sie über Knieschmerzen klagte, bot er an, sie zu behandeln, vergewaltigte sie laut Gericht aber stattdessen. Auch bei einem weiteren Treffen kam es zu einer Vergewaltigung. Die Frau gab an, sich aus Angst weiterhin mit dem Mann getroffen zu haben. Ihre Aussage wurde per Video im Gerichtssaal gezeigt.
Zusätzlich Verstoß gegen ärztliches Berufsgeheimnis
Der 77-Jährige wurde zudem wegen des Verstoßes gegen das Berufsgeheimnis verurteilt. Er hatte einer Mitarbeiterin vertrauliche medizinische Unterlagen von zwei Patientinnen weitergegeben, die angeblich mit Hepatitis und HIV infiziert waren. Er behauptete, der Ehemann der Mitarbeiterin habe mit den beiden Frauen Geschlechtsverkehr gehabt. Zusätzlich zeigte er der Frau Videos ihres Ehemannes mit einer Prostituierten.
Wegen der Verbreitung der intimen Videos und des Verstoßes gegen das Arztgeheimnis muss der Arzt nun 10.000 Euro an einen gemeinnützigen Frauenverein zahlen.