Am Amtsgericht Bad Kreuznach hat am Mittwoch der Prozess gegen einen 77-jährigen Arzt und Geschäftsmann begonnen. Der Mann, der eine Arztpraxis in Bad Kreuznach und mehrere Geschäfte und Restaurants in Bad Kreuznach, Mainz und Frankfurt betreibt, soll junge Frauen ausgenutzt und eine von ihnen vergewaltigt haben. Das berichtet der SWR.
Laut Anklage soll der Mann im August 2021 eine damals 18-jährige Mitarbeiterin mehrfach vergewaltigt haben. Die junge Frau habe bei dem Angeklagten übernachtet, wobei er sie immer wieder bedrängt haben soll. Als sie eines Tages über Knieschmerzen klagte, habe der Arzt sie unter dem Vorwand einer Untersuchung zu sich eingeladen und sie dann vergewaltigt. Die Staatsanwaltschaft wirft ihm eine weitere Vergewaltigung an einem anderen Tag vor.
Am ersten Prozesstag bestätigte das mutmaßliche Opfer die Vorwürfe. Sie sagte aus, sich aus Angst immer wieder mit dem 77-Jährigen getroffen zu haben. Ihre Aussage wurde per Video aus einem Nebenraum übertragen, da sie nicht mit dem Angeklagten in einem Raum sein wollte.
Anklage: Weitere Mitarbeiterin manipuliert
Einige Monate später soll sich der Angeklagte für eine andere junge Mitarbeiterin interessiert haben. Laut Anklage habe er die Frau manipuliert, indem er ihr Videos ihres Ehemannes mit einer Prostituierten zeigte. Die Frau habe daraufhin bei dem Angeklagten Zuflucht gesucht.
Zudem soll der Arzt der Frau vertrauliche medizinische Unterlagen von zwei Patientinnen gezeigt haben, die angeblich mit Hepatitis und HIV infiziert waren und mit dem Ehemann der Frau Geschlechtsverkehr gehabt haben sollen. Der Angeklagte, der nach eigenen Angaben auch Mitglied bei Ärzte ohne Grenzen ist, hat sich zu den Vorwürfen bisher nicht geäußert. Der Prozess wird am 17. September fortgesetzt.
