Große Solidarität mit Mainzer Club „Caveau“

Ende August soll das „Caveau“ in der Schillerstraße schließen – so zumindest steht es in dem Kündigungsschreiben, das der Betreiber kürzlich erhalten hat. In den sozialen Medien solidarisieren sich viele Menschen mit dem Club.

Große Solidarität mit Mainzer Club „Caveau“

Diese Nachricht bewegte am Wochenende viele Mainzer: Wie Merkurist berichtete, soll der Altstadt-Club „Caveau“ im Sommer schließen. Betreiber Wieland Wittmeier hatte ein Schreiben von der Eigentümerin, der Mainzer Uni, erhalten: Der Pachtvertrag werde zum 31. August gekündigt. Seit 24 Jahren betreibt Wittmeier den Club.

Mit einem emotionalem Video meldete er sich am Sonntag in den sozialen Medien zu Wort. Die Kündigung sei ohne Vorwarnung, ohne Gespräch, ohne Andeutung gekommen. Er habe „keine Ahnung“, was dahinter stecke. Mainz würde mit dem Caveau einen seiner letzten Live-Clubs verlieren. Das Kündigungsschreiben sei „kalt, herzlos, unmenschlich“. Er habe seine ganze Altersvorsorge in den Laden gesteckt, seine Leute hätten sich „den Arsch aufgerissen“, um das Caveau durch die Corona-Zeit zu bringen.

An Aufgeben will Wittmeier aber nicht denken. „Wir planen Widerstand.“ Der Caveau-Chef ruft die User auf, das Video zu teilen. „Wir brauchen jede Hilfe, die wir kriegen können.“

Große Solidarität in sozialen Medien

Und der Appell zeigt Wirkung: Fast 4000 User haben den Beitrag auf Instagram gelikt, mehr als 1400 Mal wurde er geteilt (Stand: Montag, 11:15 Uhr). In den Kommentaren sprechen unzählige User ihre Solidarität aus, darunter auch prominente Mainzer wie Kabarettist Tobias Mann. „#rettetdascaveau - jetzt!“, schreibt er mit Herz-Emoji. Auch Gastronomen, Kulturschaffende und viele Privatpersonen solidarisieren sich. Eine am Sonntag gestartete Online-Petition für den Erhalt des Caveau hat bereits über 3000 Unterschriften.

Aus der Politik meldeten sich die Mainzer Grünen. „Wir treten gegen das Club-Sterben in Mainz ein. Wir stehen zum Caveau, einem essentiellen Bestandteil unserer Nachtkultur“, schreiben die Kreisvorsitzenden Christin Sauer und Jonas König: „Wir fordern die Universität, die Eigentümerin des Gebäudes, auf, mit dem Clubbetreiber in lösungsorientierte Gespräche zu gehen.”

Die Mainzer Universität und die Stadt Mainz haben sich noch nicht geäußert. Eine entsprechende Merkurist-Anfrage blieb bisher unbeantwortet.