Anfang März wird in Mainz am Rosenmontag wieder das Highlight der Straßenfastnacht gefeiert. Auf den Straßen werden dann Hunderttausende erwartet, die Mainz in eine große Feiermeile verwandeln. Doch wo so viele Menschen zusammenkommen, muss auch für Sicherheit gesorgt werden.
Gerade in den vergangenen Jahren waren die Sicherheitskosten für die Veranstalter immer weiter gestiegen. Die Stadt Mainz musste in diesem Jahr bis zu 200.000 Euro zuschießen, sonst wäre der Rosenmontagszug womöglich ausgefallen. Doch wie lange kann sich Mainz das angesichts der angespannten Haushaltslage noch leisten?
„Mainz investiert stark in die Sicherheit seiner Feste, völlig zurecht. Die gestiegenen Kosten sind dennoch ein großes Problem. Ganz besonders merkt man das bei der Straßenfastnacht“, erklärt der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) nun im Gespräch mit Merkurist. Es müsse intensiv geprüft werden, ob das Thema Sicherheit schon so wirtschaftlich wie möglich angegangen worden sei.
Rosenmontag-Absage wäre auch finanzielles Problem
Gleichzeitig stellt Haase klar, dass die Stadt auch 2025 ihren finanziellen Beitrag leisten wird. „Wir haben für das Thema Sicherheit der Straßenfastnacht wieder einen Posten im Haushalt vorgesehen und das bereits mit dem MCV besprochen.“ Diese Investition zahle sich in finanzieller Hinsicht, aber auch für die Identifikation mit der Stadt aus. „Daher stimmen wir uns immer eng mit den veranstaltenden Fastnachtsvereinen ab, um immer Lösungen zur Sicherstellung unserer Fastnacht zu erarbeiten“, sagt Haase.
So verweist der OB auf eine Studie, die vor fünf Jahren aufgezeigt habe, dass die Fastnacht bis zu 50 Millionen Euro Wertschöpfung in die Stadt bringe. Bereits Anfang des Jahres hatte Haase erklärt, die Fastnacht habe wirtschaftlich viele positive Auswirkungen, zum Beispiel durch Kartenverkäufe, Hotelübernachtungen oder die verstärkte Nutzung der Gastronomie. Eine Absage des Rosenmontagszuges wäre daher nicht nur aus kulturellen Gründen ein Fiasko, sondern auch wirtschaftlich betrachtet.
Gleichzeitig müssten sich die Fastnachtsveranstalter wie der MCV aber auch offen dafür zeigen, neue Geldgeber zu gewinnen. „Wer glaubt, dass die Fastnacht noch nie eine auch für die Stadtwirtschaft relevante Veranstaltung war, der hat sie vielleicht noch nicht richtig kennengelernt. Das ist so, das ist ein wichtiger Teil der Stadtgesellschaft, weshalb man auch über neue Einnahmequellen diskutieren kann und muss.“