Neue Straßenbahnlinie für Mainz: Das sagt der Weisenauer Ortsvorsteher

In den kommenden Jahren könnte Mainz eine weitere neue Straßenbahnlinie bekommen. Diese würde dann das Heiligkreuzviertel in Weisenau an das Netz anbinden. Der Weisenauer Ortsvorsteher Ralf Kehrein macht sich für das Projekt stark.

Neue Straßenbahnlinie für Mainz: Das sagt der Weisenauer Ortsvorsteher

Rund 2000 neue Wohnungen sollen in Mainz-Weisenau auf dem Geländes des Heiligkreuzviertels entstehen – ein Teil davon ist bereits bezogen. Doch klar ist schon seit Jahren: Wo so viele Leute leben, wächst auch das Verkehrsaufkommen. Teil des neuen Verkehrskonzeptes am Heiligkreuzviertel könnte auch eine völlig neue Straßenbahnlinie durch die Oberstadt bis zum Wohnviertel werden. Im Gespräch mit Merkurist bekräftigte der Weisenauer Ortsvorsteher Ralf Kehrein (SPD) nun noch einmal, wie wichtig die neue Bahnlinie aus seiner Sicht ist.

„Der Straßenbahnausbau war bereits vor fünf Jahren Thema im Wahlkampf und ich habe die Hoffnung nicht aufgegeben, dass wir die notwendigen Fördermittel vom Bund für dieses Projekt erhalten werden“, sagt Kehrein gegenüber Merkurist. Bereits 2020 hatte der Mainzer Stadtrat den Beschluss gefasst, den Straßenbahnausbau in Mainz voranzutreiben. Derzeit laufen in der Binger Straße die Arbeiten an einem kurzen Gleisstück zum Hauptbahnhof West, Pläne für eine Innenstadtlinie vom Schillerplatz in die Neustadt wurden schon beschlossen.

„Ich glaube, wenn man 3500 bis 4000 Menschen im Heiligkreuzviertel ansiedelt, dann muss man ihnen ein gutes ÖPNV-Angebot machen“, sagt Ortsvorsteher Kehrein. Gerade die Mainzelbahn zum Lerchenberg habe gezeigt, dass die Straßenbahn eine gute Lösung sei. „Es gibt entsprechende Beiräte dazu und es wird im Hintergrund bereits eifrig diskutiert.“ Klar sei aber auch, dass es entsprechende Bürgerbeteiligungen brauche, bevor ein so großes Projekt umgesetzt werden könne.

Bei der Straßenbahnroute hat Kehrein einen klaren Favoriten: „Am MKM vorbei und dann über die Hechtsheimer Straße bis hin zum Großberghang – so würden wir viele Menschen erreichen.“ Zudem wäre eine weitere Abzweigung Richtung Göttelmannstraße und Volkspark denkbar, sagt Kehrein.

Das ist der Plan

Ende Oktober 2024 hatte der Interessenbeirat eine mögliche Strecke angeschaut. Noch im Laufe des Jahres 2025 soll das Planungsteam unter Berücksichtigung der Bürgerbeteiligungen eine Vorzugsvariante erarbeiten. Danach beginnt die Genehmigungsphase: Sobald der Mainzer Mobilität der Planfeststellungsbeschluss vorliegt, kann im Anschluss der Stadtrat den Ausbau final beschließen – und die Bauarbeiten können losgehen.

Einen konkreten Zeitplan für die Bauarbeiten und die Inbetriebnahme der neuen Strecke gibt es bislang noch nicht.