Aufheulende Motoren, durchdrehende Reifen und laute Auspuffgeräusche – dies sind Merkmale, die man vor allem mit der Poser-, Raser- und Tuner-Szene in Verbindung bringt. Wie Merkurist-Leser Dani meint, hätte diese Szene mittlerweile die Mainzer Innenstadt „gekapert – ohne Rücksicht auf Verluste.“ Auf der Rheinstraße, der Großen Bleiche, der Kaiserstraße und quer durch die Neustadt tobe regelmäßig der „Lärmterror“, so Dani weiter.
Wie können nun aber die Poser gestoppt werden? Die Stadt Mainz verweist hier auf die Polizei. Und diese ging erst jüngst gegen Tuner und Poser vor. Bei einer groß angelegten Kontrolle wurden tagsüber 53 Autos und Motorräder überprüft (wir berichteten). Die Beamten stellten dabei zahlreiche technische Veränderungen an den Fahrzeugen fest. In 28 Fällen führten diese Mängel sogar zum Erlöschen der Betriebserlaubnis. Zudem mussten die Überführten ein Bußgeld zahlen.
Konsequenzen für Lärm und unnützes Fahren
Dass nachts im Sommer besonders viele Raser und Poser unterwegs seien, wie Leser Dani es beschreibt, könne die Polizei jedoch nicht bestätigen. Wie der Pressesprecher der Mainzer Polizei, Rinaldo Roberto, auf Anfrage von Merkurist erklärt, kontrolliere die Polizei Fahrzeuge und das nicht nur, wenn sie auffällig würden. Das bekämen dann aber nicht unbedingt alle Leute mit, so Roberto. Sicherlich gebe es insbesondere junge Männer, die mit aufheulenden Motoren und quietschenden Reifen durch Mainz fahren. „Aber es gibt eigentlich keine Poser-Szene in Mainz und auch keine Horden von auffälligen Fahrzeugen“, so Roberto. Dass dies jedoch in den Sommermonaten von Bürgern verstärkt wahrgenommen wird, stelle die Polizei jedes Jahr fest.
Dann stellt der Polizeisprecher klar: „Es geht uns nicht darum, mit viel Leidenschaft und meist auch Sachverstand getunte Fahrzeuge aus dem Verkehr zu ziehen. Wir unterscheiden hier sehr deutlich zwischen Rasern, Posern und legal handelnden Tunern. Unser Ziel ist dennoch die Sicherheit im Straßenverkehr. Und dies geht nicht ohne Kontrollen, wie wir gesehen haben.“
Wer sich dann nicht an die Gesetze hält, wird zur Kasse gebeten. Verursachen Autoposer beispielsweise unnötigen Lärm, wenn sie mit ihrem Fahrzeugs unterwegs sind, müssen sie 80 Euro zahlen, wie die Polizei erklärt. Fahren Poser innerorts „unnütz“ mit ihrem Auto hin und her und belästigen dabei andere Personen, werden laut „Bußgeldkatalog.org“ 100 Euro fällig.