Am Nachmittag hat der Mainzer Carneval-Verein (MCV) zusammen mit der Polizei eine Zwischenbilanz zum Rosenmontagszug abgegeben. Auch die Mainzer Feuerwehr hat einen ersten Lagebericht veröffentlicht.
Hohe Besucherzahlen sorgen für mehr Einsätze
Für den MCV könnte der Rosenmontagszug nicht besser laufen: „Die Stadt ist brechend voll, es ist gute Stimmung und bestes Wetter“, sagt Zugmarschall Thorsten Hartel. Laut MCV-Pressesprecher Michael Bonewitz könnte sogar der bisherige Zuschauerrekord von 600.000 Besuchern geknackt sein. „Das ist aber nur eine erste Schätzung, genau zählen kann man das ja nie.“
Die hohe Besucherzahl wirkt sich auch auf die Arbeit von Feuerwehr und Rettungsdienst aus: „Rund 480 Einsatzkräfte von Feuerwehr und Sanitätsdiensten sind seit dem Morgen im Einsatz und verzeichnen deutlich mehr Einsätze als noch im Vorjahr“, so die Bilanz aus der Pressestelle. So seien bis 14 Uhr 60 Personen von den Rettungskräften versorgt worden. Außer Betrunkenen und Leuten, die umgeknickt waren, betreuten die Sanitäter auch eine Person mit Verdacht auf einen Herzinfarkt. Außerdem musste ein dreijähriger Junge versorgt werden, nachdem er sich an einem Bonbon verschluckt hatte. Er wurde im Krankenhaus weitergehend untersucht.
Unfall am Schillerplatz: Absperrgitter trifft Kinder
Für einen Schockmoment sorgte ein Unfall am Schillerplatz: Zwei weitere Kinder wurden von einem Absperrgitter getroffen, das ein Wagen des Rosenmontagszugs gerammt und verschoben hatte. Beide wurden von Rettungskräften untersucht, erlitten laut Feuerwehr jedoch keine Verletzungen. Die Polizei sprach zuvor davon, dass die Kinder leicht verletzt wurden (wir berichteten).
Letztendlich kommt die Feuerwehr jedoch zu einem positiven Fazit: „Insgesamt feiern die Menschen in Mainz ausgelassen, friedlich und fröhlich.“ Auch aus Sicht der Polizei fällt die Zwischenbilanz positiv aus. „Die Stimmung ist friedlich und ausgelassen, wir haben kaum Einsatzlagen“, so Polizeisprecher Rinaldo Roberto. Die Anreise in die Stadt funktioniere reibungslos, der Bahnhof sei gut gesichert.
Vorfall in Mannheim: Mainzer Sicherheitskonzept „feinjustiert“
Ein Vorfall außerhalb der Stadt habe jedoch für angespannte Stimmung gesorgt: In Mannheim ist am heutigen Rosenmontag ein Auto in eine Menschenmenge gefahren, die Polizei spricht von mindestens einem Toten und mehreren Verletzten (wir berichteten auf Merkurist inter|national). Daraufhin seien alle Sicherheitskräfte in Mainz nochmal besonders auf das Thema sensibilisiert worden.
Das Sicherheitskonzept habe jedoch nicht nachgeschärft werden müssen. „Unser Konzept berücksichtigt bereits genau solche Eventualitäten“, so Roberto. „Wir haben schon seit Jahren ein hohes Sicherheitslevel in Mainz.“ Rund um die Innenstadt dienen Poller und querstehende Lkw als Zufahrtssperren. „Dabei sind auch die kleinsten Straßen berücksichtigt.“ Nach dem Vorfall in Mannheim seien zudem alle Zufahrtsberechtigungen nochmal überprüft und „feinjustiert“ worden. In die abgesperrten Straßen dürften jetzt nur noch Einsatzfahrzeuge der Blaulichtfamilie fahren.