Diese Mainzer Fastnachtskneipen gibt es nicht mehr

In wenigen Tagen beginnt der Höhepunkt der Mainzer Fastnacht. Ab Altweiber wird auf den Straßen und in den Kneipen gefeiert. Wir erinnern an beliebte Fastnachtskneipen, die es heute nicht mehr gibt.

Diese Mainzer Fastnachtskneipen gibt es nicht mehr

Eigentlich hat das „Lomo“ am Ballplatz seit viereinhalb Jahren geschlossen. Doch von Altweiber bis Rosenmontag wird es wie im vergangenen Jahr ein kurzes Comeback in den Räumen des ehemaligen „Lomo“ geben (wir berichteten). Andere Fastnachtskneipen haben jedoch für immer geschlossen. Wir erinnern an einige frühere Kneipen, die es heute nicht mehr gibt.

Novum

Ebenfalls am Ballplatz gab es bis vor sieben Jahren noch das „Ballplatzcafé Novum“. Viele Jahre lang war es fester Bestandteil der Mainzer Kneipenszene. Auch die Fastnachtspartys in dem Lokal waren beliebt. An Fastnacht 2017 öffnete das „Novum“ zum letzten Mal. Noch im selben Jahr eröffnete der Nachfolger: „Wilma Wunder“, das es in Mainz auch am Markt gibt. Auch im „Novum“-Nachfolger wird in diesem Jahr wieder Fastnacht gefeiert.

Flehlappe

Fastnachter und Mainz-05-Fans gehörten zu den Stammkunden im Weinhaus Quintin „Flehlappe“ in der Kleinen Quintinsstraße. Ende 2016 machte Chef Achim Mans nach zehn Jahren zu. Als eine der wenigen Kneipen in Mainz richtete der Flehlappe eigene Fastnachtssitzungen aus. Das Gasthaus hatte sogar eine jahrhundertelange Tradition. Zunächst war offen, wie es mit der Kneipe weitergeht, doch einen regulären Gastro-Betrieb gibt es seit dem Aus nicht mehr. Im Oktober 2018 wurde bekanntgegeben, dass die ehemalige Kneipe in den Pflegebetrieb des benachbarten Altenheims integriert wird.

Schillerklause

Die „Schillerklause“ von Kultwirtin Ulli war vor allem an Fastnacht ein beliebter Treffpunkt. Wenn am Schillerplatz Tausende Narren feierten, platzte das kleine Lokal aus allen Nähten. Doch Ende März 2019 kam das Aus für die Kneipe. Aus privaten Gründen habe Ulli die Kneipe geschlossen, sagte ihr Nachfolger gegenüber Merkurist. Auf die „Schillerklause“ folgte im Sommer 2019 die Bierbar „Oro Negro“, die aber in eine andere Richtung geht – „offener, moderner, familienfreundlicher“.

Viva Moguntia

Das Konzept des „Viva Moguntia“ in der Kartäuserstraße war in Mainz einzigartig: Die Gäste zapften an den Tischen ihr Bier selbst. Jeder Tisch hatte dabei ein bestimmtes Länderbier, sei es Schmucker für Hessen oder Bitburger für Rheinland-Pfalz. Am Ende des Abends wurde ausgewertet, welcher Tisch am meisten gezapft hat. Auch an Fastnacht war das Lokal immer voll. Am Ende hatte das Viva Moguntia allerdings Ärger mit dem Ordnungsamt. Am 30. Juni 2019 öffnete es zum letzten Mal. Vier Jahre später, im Sommer 2023 eröffnete der Nachfolger „Zum Bangert“. Auch hier wird von Altweiber bis Fastnachtsdienstag gefeiert.

L’Arcade

Mehr als 30 Jahre lang gab es das L’Arcade am Leichhof (vorher „Musta Kissa“). Die Fastnachtspartys in der rustikalen Altstadt-Kneipe galten als legendär, zu den prominenten Gästen gehörten unter anderem Ex-Mainz-05-Trainer Jürgen Klopp oder 05-Sportvorstand Christian Heidel.

17 Jahre lang war Dirk Zylla der Betreiber, am Fastnachtsdienstag 2017 hörte er auf. Zylla verkaufte das „L’Aracde“ dann an seine Betriebsleiterin, im August 2019 schloss die Kultkneipe. Seit 2020 befindet sich das „August“ in den Räumen. Die neue Führung will wieder mehr „L’Arcade-Geist“ durch die Räume wehen lassen. Auch im „August“ wird von Altweiber bis Fastnachtsdienstag gefeiert.

Doctor Flotte

Uriges Ambiente, gutbürgerliche Küche und eine Hochburg in der Kneipenfastnacht: Das war „Doctor Flotte“. Günther Seifert eröffnete die Gaststätte Ende 1978, zwölf Jahre später übernahm seine Tochter Daniela. Im März 2016 kam das Aus – der Pachtvertrag wurde nicht verlängert. Nachfolger war zunächst das spanische Lokal „Don Pintxo“, mittlerweile ist das Restaurant „Bergschön“ in den Räumen.

Daniela Seifert eröffnete danach mit dem „Flotte“-Team in der Holzstraße noch „Zum Römerschiff“. Doch nach einem Jahr, im Mai 2017, war Schluss.

Weitere frühere Fastnachtskneipen

Als wir im vergangenen Jahr über frühere Fastnachtskneipen berichteten, erinnerten sich Leser an weitere Lokale. Fastnacht gefeiert wurde unter anderem auch im „Bitsch-Keller“ in der Rochusstraße, im Lokal „Zum Gebirg“ in der Großen Weißgasse, im „Astoria Club“ in Gonsenheim oder im „Gasthaus Specht“ in der Rotekopfgasse.